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„Verhandeln statt Krieg am Golf“

Solche und andere Parolen, die 6.500 DemonstrantInnen am Samstag durch die Bundeshauptstadt und vor das Bonner Bundeskanzleramt trugen, waren noch nie so aktuell wie heute: Schon am kommenden Donnerstag wollen die USA im UN-Sicherheitsrat eine Entscheidung über die Möglichkeit des offenen Krieges gegen Irak herbeiführen. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete seit der irakischen Invasion in Kuwait am 2. August bereits zehn Resolutionen, doch bemühen sich die USA seit langem und heftig um eine schärfere Gangart. US-Präsident George Bush und sein Außenminister James Baker hatten letzte Woche bei Verbündeten und Sicherheitsratsmitgliedern für die neue Resolution geworben und rechnen sich nunmehr Erfolg aus.

In Irak wird weiter mobilisiert: Selbst Reservisten, die in der Landwirtschaft arbeiteten, werden noch im Dezember eingezogen.

Gestern landeten 105 deutsche Geiseln in Frankfurt am Main. Trotz der Ausreiseerlaubnis haben sich nach Informationen des Auswärtigen Amtes 15 Deutsche entschlossen, in Irak zu bleiben. Nach Berichten ehemaliger Geiseln sollen die mit Hilfe bundesdeutscher Firmen errichteten Giftgasfabriken in Irak auch weiterhin in Betrieb sein. Mehrere hundert Kilo Nervengas täglich sollen, wiederum mit Zutun deutscher Experten, in den Fabirken hergestellt worden sein. SEITE 2

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