Abglanz und Gloria

■ Entertaining Romy Haag mit „Na endlich...!“ im Packhaus

Keine Experimente! Gehn Sie in das Packhaus-Theater, da singt für Sie die beste deutsche Showstar-Kopie, die zur Zeit zu kriegen ist. Romy Haag, ein Wesen aus Abglanz und Gloria. Sonst Paris, New York, Berlin, jetzt im Schnoor, mit Musikus, der synthi-orchestral ihren Gesang umstrahlt. Zwischen den Liedern hält sie liebliche Unfugschwätzchen mit Ihnen, Sie sehen Tüll und Taft und Roben aus der allerersten Bühnenschneiderei, daß Ihnen gewiß ganz flittrig wird im Bauche.

Wie wir am Premieren-Sonntag auch werden Sie Songs hören, die alle Prüfungen hinter sich haben: unsere allerliebsten sweat dreams, nämlich von Kopf bis Fuß, nicht wahr, made of this Lüftchen aus'm Berliner Koffer oder so.

Romy Haag singt schön und originalgetreu; und wo wir das zu Recht erwarten dürfen, da kollert sie uns, rien de rien, ein wunderbares Gaumen-R, gar kein Problem.

So Sie Stars lieben, denen man verfallen kann: keine Chance. Romy Haag ist bloß die Darstellerin einer großen Glamourperson, aber immerhin. Vielleicht ist sie, wer weiß, vom vielen Fotografiertwerden ein wenig posaisch geworden: Sehr sparsam bewegt sie ihren Bühnenkörper, wie ein kostbares Stückgut. Es drängt einen, ihr zu Füßen ein Öllämpchen anzuzünden. Ein bedauerlicher Fall von vorzeitiger Verklärung womöglich, aber sonst kein Schaden. Preis und Leistung haben ein solides Verhältnis miteinander.

schak

tgl. bis 12.12. (außer Mo.) 20 Uhr, Packhaus-Theater