piwik no script img

Mann, oh Mann!

■ Fünf Jahre Bremer Männerbüro

Mann ist auch nicht mehr, was er mal war, will es manchmal auch gar nicht mehr sein. Aber wie denn dann, überlegen seit fünf Jahren Männer gemeinsam im Bremer Männer-Büro. Am 6. Dezember ist 5. Geburtstag, und der soll mit einer Veranstaltungsreihe „Männer kommt in's Rollen!“ begangen werden — unter Männern, versteht sich. Zue -feierstunde des Männer-Büros kommen die Dschongs langsam, aber programmatisch.

Am Dienstag, 4.12., um 20 Uhr in den Weserterassen beginnt das Neue-Männer-Comming-Out mit einem Streitgespräch über unterschiedliche Ansätze zur Männerarbeit, vertreten durch die Libertäre Männergruppe, die „Mannege“, Pro Familia und das Männerbüro. Mittwoch und Donnerstag gibt es jeweils drei Veranstaltungen mit Kultur, Diskussion und Workshop, darunter mit Gerhard Amendt zum Paragraph 218 (Näheres steht jeweils täglich in der taz, Bunte Seite in „Bremen heute“).

Der Freitagabend (7.12.) bleibt dem Feiern vorbehalten, mit männlichem Rhythm & Blues von „No Mercy“ (Bremen) und „Vor Ort“ (Ruhrpott). Am Nachmittag gibt es eine Großveranstaltung zum sexuellen Mißbrauch an Jungen, zu der sich Selbsthilfegruppen aus Münster und Hamburg angekündigt haben (16 Uhr, Villa Ichon).

Zur gleichen Zeit, Villa Ichon, Erdgeschoß, findet ein Workshop zu Männerzärtlichkeiten und Homosexualität statt. Das Männerbüro wurde vor fünf Jahren im Anschluß an das erste Bremer Männerfest gegründet. Kamen zuerst vor allem Männer in massiven Krisen, geht es jetzt mehr um Männer, „die nach außen funktionieren, aber inhaltlich fehlt was“, berichtet Gründer Jörg Ehrenfoth.

Streß im Beruf — und dann noch Druck von der emanzipierten Freundin, das bringt so manchen Mann ins Rollen. Von der Frauenbewegung sei schon ein enormer Druck ausgegangen, bescheinigen die sechs „Büro“- Männer. Aber Mann sei dabei, sich freizuschwimmen und eigene Akzente zu setzen. Seit Beginn der Arbeit haben etwa 4.000 Männer, überwiegend Akademiker, die rund 120 Veranstaltungen des Büros besucht. asp

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen