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US-Soldaten von Stuttgart zum Golf

Stuttgart/Venlo (ap/afp) — Mit einem feierlichen militärischen Zeremoniell haben die amerikanischen Streitkräfte am Montag nachmittag in Stuttgart das VII. Armeekorps verabschiedet, das im Rahmen der Operation „Wüstenschild“ nach Saudi-Arabien verlegt wird. Nach Angaben eines Armeesprechers werden bis Ende Januar rund 50.000 der insgesamt etwa 70.000 Soldaten aus Baden-Württemberg und Bayern auf dem Luftweg an den Golf abrücken. Es handelt sich um die bislang größte Verlegung amerikanischer Landstreitkräfte aus Europa. Bereits in den vergangenen Tagen waren in großem Umfang militärisches Gerät und Fahrzeuge aus Süddeutschland abtransportiert worden. Unter dem Kommando von Generalleutnant Frederick Franks werden im Nahen Osten neben den Truppen des VII. Korps auch die in Hessen stationierte 3. Panzerdivision sowie die 2. vorgeschobene Panzerdivision aus Bremerhaven und die 1. Infanteriedivision aus Fort Riley im US-Bundesstaat Kansas Dienst tun. „Wir werden tun, was wir tun müssen“, sagte Franks bei der offiziellen Verabschiedung der Truppen in den Kelley-Barracks in Stuttgart-Möhringen.

Rund zwanzig niederländische Pazifisten haben in der Nacht zum Dienstag an der deutsch-niederländischen Grenze eine Bahnstrecke blockiert, um einen US-Militärtransport zu verhindern. Ein Sprecher der niederländischen Polizei in Venlo teilte mit, die Blockierer hätten die Gleise zwischen der Grenze und dem niederländischen Ort Venlo besetzt und Stromkabel über die Schienen gelegt. Außerdem hätten sie Transparente mit den Aufschriften „Keine Kriegsvorbereitungen“ und „Nein zu einem Krieg im zerstörten Golf“ neben den Schienen angebracht. Die Polizei brachte die Demonstranten in Untersuchungshaft.

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