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Plutoniumschwund in Gorleben

■ Neues Gutachten über atomare Verpackungsanlage

Die „Gruppe Ökologie“ aus Hannover legte gestern eine neue Studie zur atomaren Verpackungsanlage PKA (Piltkonditinierungsanlage) vor. Ergebnis: Die Entsorgung einer solchen Anlage ist bisher „völlig ungeklärt“.

Die Verfasser der Studie kritisierten, daß kein Konzept zur Überwachung des spaltbaren Material in der PKA bestehe. „Pro Jahr kann über eine Menge von maximal 42 Kilogramm Plutonium kein Nachweis geführt werden“, heißt es in der Studie. Die Hauptaufgabe der in Gorleben im Bau befindlichen Anlage bezeichnete die Gruppe Ökologie als „nach wie vor unklar“. Betreiber, Energiewirtschaft und Bundesregierung seien sich uneinig im Hinblick auf ihre Erwartungen. So sollen zum einen in der PKA Konditionierungsverfahren für abgebrannte Brennelemente entwickelt und erprobt werden, zum anderen werde eine kommerzielle Nutzung gefordert.

So entspreche ein Großteil der radioaktiven Abfälle, die bei der Wiederaufarbeitung bundesdeutscher Brennelemente im Ausland anfielen, nicht den Anforderungen für die Lagerung in der Bundesrepublik. Diese Abfälle müßten „nachkonditioniert“, das heißt, im wesentlich neu verpackt werden. Die Energiewirtschaft fordere außerdem die Anerkennung der PKA als Entsorgungsvorsorgenachweis für den Betrieb ihrer Atomkraftwerke. Die abgebrannten, unzerlegten Brennelemente könnten dezentral nach entsprechender Zwischenlagerung am Standort des Atomkraftwerks direkt in Endlagerbehälter verpackt werden, stellt die Studie fest.

In Gorleben werden derzeit die Vorbereitungen für den Bau einer sogenannten „heißen Zelle“ mit meterdicken Betonmauern getroffen. Darin kann offen mit spaltbarem Material hantiert werden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg befürchtet, daß die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) als Betreiberin in Gorleben auf ein schnelles Ende der rot-grünen Koalition in Hannover hofft und den Standort Gorleben „schnell zementieren“ will. dpa

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