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Ein Wunder

Vom Foto bis zum Vers schockierend, jenseits des guten Geschmacks und außerhalb jeder menschlichen Gemeinschaft, so präsentiert sich der aufgewühlten taz-Redakteurin der »Erste Berliner Tuntenkalender der Welt 1991«, der unlängst unaufgefordert in die Redaktionsstube kam. Für immer rätselhaft wird bleiben, wie das zweifarbig orange-grüne und schwarz-weiße Wandkalendarium zwischen den spitzen Fingerchen der empörten KollegInnen heil den Weg vom Postfach in den vierten Stock fand, vorbei an unzähligen großen, blauen Entsorgungsbeuteln, gierigen Reißwölfchen und großmäuligen DDR-Aschenbechern. Fotos von diversen Damendarstellerinnen, die mit dem Staubsauger den Rasen reinigen, die Hand im Entsafter vergaßen oder den Kopf im Gasherd, werden hier rücksichtslos kombiniert mit bedeutungsarmen Haushaltsweisheiten wie: »Geht beim Klopfen das Zweithaar mit ab, kriegt die Kleine was auf die Klapp« oder »Klemmt der Bäuerin die Hand im Toaster, muß die Tochter im November ins Kloster«. Der 15blättrige Kalender (inclusive Adventstürchen für die stille Zeit) kann zum überaus günstigen Preis von 14,80 Mark erworben werden im schwulen Buchladen »Prinz Eisenherz« (Bleibtreustraße 52) und bestellt werden bei der Schwulenzeitschrift 'Magnus‘, Telefon: 7843031. Im nächsten Jahr soll übrigens der zweite Berliner Tuntenkalender Europas erscheinen. (Links im Bild: Melitta Poppe) kotte/ Foto: Tuntenkalender 1991

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