: Anschubfinanzierung für Umweltschutz
■ Service-Gesellschaft für Umweltschutz bei KFZ-Betrieben
Wilmersdorf. Alte Kühlerflüssigkeiten, Bremsflüssigkeiten und Lösemittel wandern bei kleinen KFZ- Betrieben in der Regel auf Sondermülldeponien oder werden einfach in die Kanalisation gekippt. Eine gehörige Portion Unwissenheit bei den Betrieben und mangelnde Investitionsbereitschaft hat das Bezirksamt Wilmersdorf im Januar dieses Jahres bei einer Untersuchung festgestellt. Gestern wurde mit 1,6 Millionen DM staatlicher Unterstützung die »Umwelt-Service-Gesellschaft« (USG) gegründet: Sie soll die kleineren KFZ-Firmen beraten, Recycling-Anlagen aufbauen und schließlich auch noch wirtschaftlicher arbeiten als die Endlagerung der Abfälle auf Sondermülldeponien.
Die Umwelt-Beratung kann von den Wilmersdorfern KFZ-Werkstätten ab sofort in Anspruch genommen werden. Dabei sehen sich die fünf Mitarbeiter der USG als Vertrauenspersonen, die ähnlich den Steuerberatern die Gewerbetreibenden über Umweltgesetze aufklären und über Abfallvermeidung und Recycling informieren. Recyclingmöglichkeiten für die verschiedenen Schadstoffe kann die USG bisher nur vermitteln. Bis 1992 sollen jedoch auch eigene Aufbereitungsanlagen geschaffen werden. So könnte eine Anlage zum Beispiel das Kühlmittel aus Autos aufbereiten — eine Methode, die zwar schon länger technisch möglich ist, aber weder bisher existiert noch für einzelne KFZ-Werkstätten finanzierbar wäre. Wilmersdorf eignet sich sehr gut für das Pilotprojekt, weil hier besonders viele Autowerkstätten angesiedelt sind, so der Wilmersdorfer Finanzstadtrat Hans-Jürgen Reinecke. Rochus Görgen
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