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Bei der eigenen Nase anfangen

■ Liebe Antje Vollmer, ...

Liebe Antje Vollmer,

natürlich hat die Partei als Ganzes Fehler gemacht. Das erklärt die Ergebnisse dieser Wahl, aber daß sich jetzt die hinstellen, denen wir dieses Debakel in der Hauptsache zu danken haben, und die Partei schulmeistern wollen, das ist schlicht unverschämt.

[...] Die Frauen und Männer unserer Partei haben es zu lange hingenommen, daß Leute Deiner Art nicht mit der Partei, sondern immer vor möglichst vielen Mikrofonen über die Partei sprachen. Die Gremien Deines Landesverbandes waren Dir immer nur dann der Beachtung wert, wenn Du etwas von der Partei wolltest. Deine Unzuverlässigkeit gegenüber der Partei und gegenüber kirchlichen Gesprächspartnern hat uns die neue Wortschöpfung „Vollmerismus“ beschert.

Wenn Du also Nasen putzen willst, dann fang, bitte schön, bei der eigenen an. Mit Ignoranz und Arroganz gegenüber den Menschen unserer Partei und denen, die sich vom grünen Projekt etwas erhoffen, läßt sich auf Dauer keine Politik machen.

Das Wahlergebnis des 2.Dezember ist keine Absage an das grüne Projekt. In der Republik stehen mittlerweile Tausende von uns in der politischen Verantwortung, und die leisten hervorragende Arbeit. Die machen die Kärnerarbeit zwischen den Realitäten unseres Volkes und dem eigenen Traum vom „neuen Land“, oder wie immer das benannt werden soll, von ihnen selbst, wenn sie dazu kommen, genannt wird. Den Wind in der Partei machen die, die losgelöst von der Partei und den Bewegungen anders sich nicht wichtig machen können oder wollen.

[...] Wir brauchen eine starke Partei, in der die das Sagen haben, die tagtäglich am grünen Projekt arbeiten. Hier in Nordrhein-Westfalen klappt das leidlich auch ohne große Beschlüsse. Wir haben aus gemachten Fehlern gelernt, unser Problem sind die Leute, denen wir dauernd ein Mehr an Arbeit zumuten, gleich uns.

Wir brauchen einen starken Bundesvorstand, in dem die Landesverbände und die Arbeitsgemeinschaften vertreten sind, und der Weisungsrechte gegenüber allen Mandatstragenden hat, soweit diese nicht weisungsgebunden sind über die Landesverbände.

Ich will Dich nicht nerven. Rund 400 Deutsche sind an die Frontlinie zwischen Irak und Saudi-Arabien gegangen; Kirchengemeinden nehmen US-Deserteure auf. Grüne stehen mittendrin in dem Geschehen. Das sind die von Dir Geschmähten. Wo ist die Pfarrerin Antje Vollmer?

Fällt Dir auf, woran die Partei scheiterte? Klaus D.Bufe, Sprecher der LAG Christinnen und Christen bei den Grünen NRW,

Oberhausen

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