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■ Animal Crakers
Diese Band ist ein kollektiver Strudel. Es gibt keine Widerwärtigkeit, vor der sie zurückschrecken würde, keine Fisimatenten, die sie nicht voll Inbrunst machen würde. Die Animal Crakers, die ohnehin mit den sie umgebenden Verhältnissen hadern (sie kommen aus Bayern ...!), die vor allem aber in sich selbst von Zweifeln zerrissen sind, springen zu guter Letzt hinterher und geben sich diesem Sog preis. Keine Erinnerung, die sie bei sich behalten wollen: »You can keep this memory« lautet ihre schroffe Abfuhr auf beschwichtigende Einwände. Nein, es gibt keinen Halt, der Gabentisch von Gottheit Depros ist ihre Bestimmung. Sie sind das Futter, das ihm schmeckt.
Diese Erfahrung haben sie bereits in Gesellschaft von John Cale und den Immortal Souls gemacht und sich in der gemeinsam zelebrierten Deprimiertheit sauwohl gefühlt. Jetzt sind sie auf dem Grund ihrer wunden Seelen angelangt und auch dort grübeln sie weiter vor sich hin.
Interessant wäre eine Überlegung, ob die musikalische Notierung eines Problembewußtseins von der klassischen Größenordnung eines Sein-oder-nicht-Sein stets und ständig in der Gangart Trauermarsch intoniert werden muß. Aber was würde sich für diese Schwermüter dann anbieten, wenn sie von ihrer generellen Schlaflosigkeit singen? Hip oder Hop, oder gar beides?
Aber so monochrom geht es bei den Crakers ja nicht zu. Da sind unterschwellig auch Gegentendenzen zu hören, ist Licht im Dunkeln von einem angenehm temperierten Klavier, Free Jazz- Attacken und in einigen Momenten kann Sänger Sladeck seinen infernalischen Allerweltsgroll vergessen und völlig unbeeindruckt von seiner Lieblingsfarbe blue ganz einfach nur »Ich« sagen. Dann sind die Animal Crakers wirklich gut! (ab 21 Uhr im Come In) Micha Möller
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