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„Fatah-Tag“ in den besetzten Gebieten

■ Intifada-Führung verbietet „Hinrichtung von Kollaborateuren“/ 200.000ster Einwanderer in Israel

Jerusalem (taz/afp) — In Israel ist der 26. Jahrestag des bewaffneten Kampfes der Palästinenserorganisation Al Fatah am Dienstag bis in den Nachmittag relativ ruhig verlaufen. Trotz eines hohen Sicherheitsaufgebotes kam es zu kurzen Demonstrationen; dabei wurde ein Palästinenser erschossen.

Polizei und Militär wurden in Alarmzustand versetzt. Hunderte von Palästinensern wurden am Wochenende in Präventivhaft genommen und die Schulen in den besetzten Gebieten bis Mitte des Monats geschlossen.

Bereits am Montag war über die 700.000 Einwohner im besetzen Gaza-Streifen, wo am Sonntag bei Protestaktionen fünf Palästinenser getötet und mehr als 200 verletzt worden waren, eine Ausgangssperre verhängt worden. Auch über mehrere Städte und sechs Flüchtlingslager in der Westbank wurde eine Ausgangssperre verhängt. An allen Einfallsstraßen nach Jerusalem, Tel Aviv und Haifa errichtete die Polizei Sperren. Am Montag war am Rande des Gemüsemarkts im Zentrum von Jerusalem eine Palästinenserin von einer Bombe getötet worden, die sie selbst legen wollte.

Unterdessen hat die vereinigte Führung des Palästinenseraufstands Intifada die Beendigung von sogenannten Hinrichtungen mutmaßlicher palästinensischer Kollaborateure verlangt. In einer am Dienstag in Ost-Jerusalem verbreiteten Erklärung „verbietet die Intifada-Führung allen Kämpfern, egal welcher Organisation sie angehören, zu Mord oder Hinrichtung von Verdächtigen zu greifen“. Der Bestrafung von Palästinensern, die mit den Israeli zusammenarbeiten, würden die oberen Instanzen der Palästinenser übernehmen.

In Israel nahmen Abgeordnete der Arbeiterpartei die jüngsten Ereignisse zum Anlaß, erneut die Forderung nach einem „einseitigen Abzug“ aus dem Gaza-Streifen zu erheben. Unterstützt wird diese Position von etwa einem Drittel der 38 Abgeordneten. Zuvor hatte sich bereits fast eine ganze israelische Reservistenkompanie für einen sofortigen Rückzug aus dem Gaza-Streifen ausgesprochen.

Auf dem israelischen Flughafen Ben Gurion wurde am Silvesterabend der 200.000ste Einwanderer des alten Jahres begrüßt, der 25jährige Igor Goldfarb, ein Ingenieur aus dem Ural. Bei einem Empfang für Goldfarb sprach Ariel Sharon, der Chef des Einwanderungskabinetts, von der „bald bevorstehenden Begrüßungszeremonie für den Immigranten Nummer zwei Millionen“.

Die Jewish Agency sandte eine Grußbotschaft, in der es hieß: „Wirklich feiern wird man erst können, wenn Israel in der Lage ist, den Neuankömmlingen Wohnungen und Arbeit zu bieten.“

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