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Mogadischu in Rebellenhand

■ Präsident Barre sitzt am Militärflughafen fest

Nairobi (afp) — Die somalische Hauptstadt Mogadischu ist nach zweitägigen Kämpfen offenbar in die Hand der Rebellen des Vereinigten Somalischen Kongresses (USC) gefallen.

Der USC teilte gestern in London mit, daß er ganz Mogadischu unter seine Kontrolle gebracht habe. Präsident Mohamed Siad Barre sei an der Flucht nach Libyen gehindert worden und säße auf dem Militärflughafen der Hauptstadt fest. Im Norden des Landes bildete sich eine weitere Rebellenorganisation. Die bewaffneten Auseinandersetzungen waren am Sonntag ausgebrochen und hatten am Montag auf Präsidentenpalast und Flughafen übergegriffen. Wie der USC weiter mitteilte, übernahmen die Rebellen auch Rundfunk und Fernsehen des Landes. Die Regierungstruppen beschossen den Angaben zufolge am Montag Wohnviertel der Hauptstadt mit schwerer Artillerie und töteten oder verletzten Hunderte von Zivilisten. Die bedrängten Soldaten hinderten die Bewohner Mogadischus daran, die Stadt zu verlassen, um sich ihrer „als menschliche Schutzschilde“ zu bedienen, hieß es von seiten des USC.

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