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Die Berliner Bischöfe machen mobil

■ Forck und Sterzinsky setzen sich für Erhalt des Flughafensozialdienstes ein/ Länder Berlin und Brandenburg schieben Verantwortung von sich/ Zusammenarbeit mit BGS noch immer problematisch

Schönefeld. Der Flughafensozialdienst hat in den Berliner Bischöfen gewichtige Fürsprecher für sich gewonnen. Der katholische Bischof von Berlin, Georg Sterzinsky, und der evangelische Bischof von Berlin- Brandenburg, Gottfried Forck, bekundeten gestern durch einen Besuch auf dem Flughafen Schönefeld ihr persönliches Interesse an einem gesicherten Fortbestand des Sozialdienstes, der vor allem für Flüchtlinge einzigen Anlauf- und Informationsstelle. Es geht besonders um die Finanzierung und die bisher problematische Zusammenarbeit mit dem Bundesgrenzschutz (BGS).

Der von den Wohlfahrtsverbänden »Caritas« und »Diakonisches Werk« getragene Hilfsdienst wurde bis zum Ende des Jahres aus dem Haushalt der DDR-Ausländerbeauftragten Almut Berger finanziert. Doch mit der Auflösung der Behörde zum Jahresende ist die Arbeit der vier Sozialarbeiter und zehn Zivildienstleistenden finanziell nicht mehr abgesichert. Die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Bundesregierung bestreiten, daß der Flughafen und damit der Sozialdienst in ihre Kompetenz fallen — und zahlen nicht die beantragten Gelder.

Auch wenn die Wohlfahrtsverbände die Aufgaben des Flughafensozialdienstes allgemein als »Hilfe für Menschen in Hilf- und Ratlosigkeit« beschreiben, liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit darin, Flüchtlingen bei der Einreise nicht nur dem BGS zu überlassen. Denn der, eher an einer schnellen Abschiebung von Flüchtlingen interessiert, greift dabei auch schon einmal zum Gummiknüppel. Die beiden Bischöfe und die Direktoren der beiden Wohlfahrtsverbände betonten zwar, daß sie soweit wie möglich als Geldgeber einspringen werden, aber allein könnten die Kirchen den Dienst nicht tragen. Diakonie-Direktor Steinhäuser: »Wir brauchen die Bischöfe als Pressure group.« Bischof Forck kritisierte, daß sich die Bundesregierung aus der Finanzierung heraushalte, obwohl »ein solcher Sozialdienst Sache des Bundes ist«.

Auch mit Vertretern des BGS und der Flughafenleitung haben die beiden Bischöfe Gespräche geführt, um Kompetenzen und Aufgabengebiete der 14 Mitarbeiter genauer festzulegen. Die Fughafen GmbH hat dem Sozialdienst dabei zugesichert, Ausweise auszustellen, damit die Mitarbeiter ungehindert in den Sicherheitsbereich der Transit- und Einreiseräume gelangen können, ohne vom BGS behindert zu werden. Mit dem BGS vereinbarten die beiden Bischöfen kontinuierliche Treffen zwischen Grenzschutzbeamten und Sozialarbeitern. Nach starken Auseinandersetzungen zwischen dem Sozialdienst und dem BGS hatte es zwar immer wieder Bekundungen für eine gute Zusammenarbeit gegeben. Die wurden aber, kritisierte Forck, »noch nicht ganz in die Praxis umgesetzt«. lada

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