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NVA-Geschäfte machen Ärger

Berlin (ap) — Der frühere DDR- Verteidigungsminister Rainer Eppelmann hat gegen Ende seiner Amtszeit verstärkte Anstrengungen zum Verkauf von Waffen der Nationalen Volksarmee befohlen, für den bisher aber noch keine Genehmigungen vorliegen. Das bestätigte die Außenstelle des Bundesverteidigungsministeriums in Strausberg bei Berlin am Donnerstag. Die Außenstelle nahm Bezug auf sowjetische Presseberichte, nach denen unter Eppelmann Wehrmaterial an diverse Staaten verkauft worden sei. Dazu erklärte sie, Verträge gebe es nur mit Ungarn und Polen. Eppelmann habe am 16. August 1990 befohlen, die Verkaufsbemühungen zu intensivieren. Durch den illegalen Verkauf von NVA-Waffen ist der Bundeswehr ein Schaden in Höhe von mindestens 150 Millionen Mark entstanden, sagte der Leiter des Referats „Ermittlungen in Sonderfällen“ des Bundesverteidigungsministeriums, Volker Kähne. Sein Referat prüft zur Zeit 80 Fälle, bei fünf „besonders schlimmen Schiebereien“ ermittle bereits die Staatsanwaltschaft. Dabei gehe es um die Verschiebung von Jeeps und Spezialfahrzeugen im Wert von mehreren 100.000 Mark, die weit unter ihrem Wert an westdeutsche Zwischenhändler verkauft worden seien.

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