: Alpha-Jets üben SPD fordert Initiative gegen Krieg
Oldenburg (ap) — Die 18 Alpha- Jets und rund 200 Soldaten der Bundeswehr, die seit Sonntag nacht als Teil der Mobilen Einsatztruppe der Nato auf dem türkischen Stützpunkt Erhac stationiert sind, starten so bald wie möglich zu ersten Übungsflügen. Dies teilte Major Detlef Kögler vom Fliegerhorst Oldenburg gestern mit. Die „Verlegung“ der Jagdbomber und des Versorgungspersonals der Bundesluftwaffe sei bisher planmäßig verlaufen. Eine Boeing 707 mit 155 Luftwaffensoldaten sei in der Nacht zu gestern in der Türkei angekommen. Transportmaschinen vom Typ Transall, die bereits ab Freitag ein Vorauskommando und Material via Brindisi nach Erhac geflogen hatten, werden diesen Angaben zufolge noch bis Donnerstag weitere Versorgungsflüge unternehmen. Am 10.Januar müßten die Luftwaffensoldaten ihre Einsatzbereitschaft melden.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin hat die Entsendung von Alpha-Jets der Bundesluftwaffe in die Türkei in einem Interview mit der 'Dresdner Morgenpost‘ kritisiert. Diese habe den „Countdown zum Krieg“ beschleunigt. Es sei nicht auszuschließen, daß der Einsatz der Bundeswehr für die Mobile Eingreiftruppe der Nato zum Scheitern der ursprünglich für Donnerstag geplanten europäischen Friedensbemühungen geführt habe. Däubler-Gmelin forderte eine neue Initiative der Bundesregierung für eine diplomatische Lösung des Golfkonflikts. Die Bundesregierung hat nach Ansicht Däubler-Gmelins noch nicht alle Möglichkeiten für eine friedliche Lösung am Golf ausgeschöpft. Außenminister Genscher und seine europäischen Kollegen müßten sich jetzt etwas Neues einfallen lassen, um die Räumung Kuwaits ohne Krieg zu erreichen.
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