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FDP-Chef Lambsdorff rückt von Vorschlag für Ämterbesetzung ab

Bonn (ap) - Der FDP-Vorsitzende Otto Graf Lambsdorff hält seinen Vorschlag für die Besetzung von zwei Ministerposten und des Fraktionsvorsitzes der FDP nicht länger aufrecht, weil die betroffenen Personen zu den ihnen zugedachten Kandidaturen nicht bereit sind. Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der scheidende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Mischnick und er hätten von Bundestagsfraktion und Parteivorstand den Auftrag erhalten, nach einer neuen Lösung zu suchen, berichtete Lambsdorff nach einer vierstündigen Sitzung beider Gremien gestern vor Journalisten in Bonn.

Gelingt das bis zur Fraktionssitzung am Dienstag nachmittag nicht, dürfte es zu Kampfabstimmungen zwischen sechs Bewerbern für drei Posten kommen. Lambsdorff, dem es in mehreren Anläufen nicht gelungen war, sein Personalkonzept und die Vorstellungen der Betroffenen auf einen Nenner zu bringen, sagte, er sei weiter der Meinung, daß es für die Partei angemessen gewesen wäre. Er könne aber niemanden zu einer Kandidatur zwingen.

Der FDP-Vorsitzende hatte Bildungsminister Jürgen Möllemann als Fraktionsvorsitzenden, Bundesschatzmeister Hermann Otto Solms als Wirtschaftsminister und Staatsministerin Irmgard Adam-Schwaetzer für ein fünftes FDP-Ressort in der neuen Bundesregierung vorgesehen. Genscher bleibt Außenminister, Bildungsminister soll nach den Worten Lambsdorffs der Ostdeutsche Rainer Ortleb werden.

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