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Studis besuchen MBB Freitag nächste Aktion

■ Von der Uni-VV zum Waffen-Exporteur

Bitte die

Gasmaske

Die Anti-Kriegs-Bewegung wendet sich jetzt an die, die einen großen Teil der Verantwortung für den Schlamassel am Golf tragen: die Rüstungsindustrie. Gestern besuchten etwa 300 StudentInnen der Universität Bremen das Werk von Messerschmidt- Bölkow-Blohm/Erno am Flughafen und blockierten kurzzeitig den Haupteingang. MBB hat Raketen, Raketenwerfer, Hubschrauber und andere Waffen an den Irak geliefert.

Zuerst war alles etwas durcheinander: Die Uni-Vollversammlung hatte den Besuch beim Waffenexporteur beschlossen, doch der MBB-Betriebsrat sprach sich gegen eine Blockade aus. Daraufhin wurde die Aktion zunächst abgeblasen, weil viele die Arbeiter, die eben gegen den drohenden Krieg aktiv werden, nicht verärgern wollten. Weil jedoch schon zu viele Studis zu MBB unterwegs waren, kam es schließlich doch noch zu der Aktion. Vor dem Haupteingang von MBB erklärte der sprachgewandte Betriebsratsvorsitzende Uwe Neuhaus, daß es Blödsinn sei, um 15 Uhr einen Betrieb zu blockieren. Dadurch würden lediglich die ArbeitnehmerInnen, deren Mehrheit gegen einen Krieg sei, am Verlassen des Geländes und somit an ihrer Freizeit gehindert.

Neuhaus plädierte für eine gemeinsame Aktion mit den Beschäftigten am Freitag um 12 Uhr vor dem Werkstor. Zu diesem Zeitpunkt findet auch die 15minütige „Denkpause“ statt, zu der der DGB aufgerufen hat. Die StudentInnen entschieden sich schließlich in einer Abstimmung vor dem Werkstor, weder zu blockieren, noch eine Betriebsbesichtigung zu erzwingen, sondern mit den Arbeitern nach Arbeitsschluß zu diskutieren. och

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