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Golfkrieg am Lautsprecher

■ Radiostationen im Nahen und Mittleren Osten haben ihre Programme umgestellt

Hektische Betriebsamkeit herrscht nach dem Ausbruch des Golfkriegs auf den internationalen Rundfunkbändern. Die Auslandsdienste der Radiostationen im Nahen und Mittleren Osten haben ihre Programme zum Teil erheblich umgestellt.

Deutschsprachige Programme sind aus der Region von Kurzwellensendern in Ankara, Damaskus , Kairo und Teheran gut zu hören. Die Sendungen von Radio Bagdad in deutscher Sprache, die bisher von 21 bis 22 Uhr auf 13660 kHz übertragen wurden, sind nach dem Ausbruch des Golfkriegs verstummt.

Guten Empfang bietet hingegen die Stimme der Türkei jeden Abend von 18.30 bis 19.30 Uhr und von 21.30 bis 22.00 Uhr auf 9795 kHz. Wegen der anhaltenden Entwicklung am Golf hat die Redaktion das Programm umgestellt; am Donnerstag waren aus Ankara Sondersendungen über die Ursprünge der Golfkrise und Stellungnahmen verschiedener Rundkfunkstationen zu hören.

Im deutschsprachigen Dienst der Stimme der Islamischen Republik Iran (19.00 bis 19.45 Uhr auf 9022 kHz) sind nach der Lesung aus dem Koran und dem Nachrichtenprogramm ausführliche Stellungnahmen zum Golfkrieg vorgesehen. Am ersten Kriegstag waren die Kommentare geprägt von anti-amerikanischen Verlautbarungen, in denen der Darstellung der irakischen Propaganda erstaunlich viel Raum gegeben wurde.

Der staatliche syrische Rundfunksender Radio Damaskus verhält sich in seinem Programm in Deutsch von 19.05 bis 20.05 Uhr auf 12085 kHz zurückhaltender, wenn auch die alte Feindschaft zwischen Assad und Saddam Hussein hier zum Ausdruck kommt.

Radio Kairo machte im deutschsprachigen Dienst am Donnerstag mit einer Meldung von der 23. Internationalen Kairoer Buchmesse auf. Die Nachrichten folgten um 20.15 Uhr auf 9900 kHz.

In englischer Sprache sind auf Kurzwelle folgende Stationen im Äther: United Arab Emirate Radio aus Dubai mit Nachrichten um 17.30 Uhr auf 13675 und 15320 kHz; KOL Israel von 19.00 bis 19.15 Uhr auf 11585 kHz sowie von 21.00 bis 21.30 Uhr auf 7465, 9435 und 11605 kHz; die Stimme Libanons von 19.15 bis 19.30 mit Nachrichten auf 6550 kHZ; und Radio Jordan aus Amman auf 9560 kHz.

Die Standpunkte der Alliierten tragen hauptsächlich die Voice of America (6040,15205 kHz) und der BBC World Service (6195, 9410, 15070 kHz) vor. In deutscher Sprache senden Radio France International zwischen 19 und 20 Uhr auf 1278 und 6150 kHz sowie die BBC ab 17.15 und 19.30 Uhr etwa auf 6125 kHz. Die Deutsche Welle setzt neben vielen anderen Frequenzen 6075 kHz ein.

Die neue Untergrundstation Stimme des Freien Irak auf 9568 kHz ist nach der Bombardierung Iraks ungestört in Arabisch zu empfangen (15.30 bis 21.20 Uhr). Vorher hatte „jamming“ aus Bagdad den Anti- Saddam-Sender kräftig gestört. Der Irak ist mit seinen Sendungen an die alliierten Truppen (Voice of Peace) in Mitteleuropa nur sehr schlecht wahrzunehmen. Rainer Pinkau

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