: Noch ist Krieg
■ Warum auf diesen Seiten keine Rezension erscheint DASWORTZUMTAGE
Wir schreiben den fünften Tag oder den sechsten Monat, das Unvorstellbare wird Routine. Wie lange kann man betroffen sein? Fünf Minuten am Tag, wie es die Gewerkschaft fordert? Wie lange darf man die Kulturindustrie ungestraft boykottieren? »Was, ihr wollt nicht über unsere Premiere berichten?« empört sich ein Theatermensch. »Was kann ich dafür, wenn es da unten kracht, schließlich haben wir ein halbes Jahr schwer gearbeitet.« Sicher, irgendwann ist alles gesagt und keiner hat es gehört, der Zynismus bricht durch: »Hussein hat sein wichtigstes Kriegsziel erreicht, der Rosenmontagsumzug fällt aus.« Nun ja. Wir schicken AutorInnen an die Front. Konzerte hier, Uraufführungen dort, Ausstellungseröffnungen, Ausstellungseröffnungen, Ausstellungseröffnungen, und doch ist überall der Krieg. »Malina« im Babylon A, Blut gleich am Beginn, und schon wieder reden die Leute über CNN und den Golf. Und bis uns die Normalität in die Knie zwingt, wir auch. Red.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen