: Synode gegen Einsatz deutscher Truppen
Berlin. Mit einem Friedensappell zum Golfkonflikt und der Aufforderung an die Politiker, Verhandlungen aufzunehmen, wurde in der Nacht zum Sonntag die erste wiedervereinigte Synode der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg im Spandauer Johannesstift beendet. Die Synode beauftragte die Kirchenleitung, in einem Telegramm an die Bundesregierung zu fordern, »den Einsatz deutscher Truppen im Krieg zu unterbinden«. In dem Synodalappell heißt es ferner, die Deutschen trügen »mit Schuld an diesem Kriege«. Außerdem wird darauf verwiesen, daß unter Muslimen in der Golfregion die Auseinandersetzungen auch als Angriff von Christen gegen den Islam empfunden würden. Gleichzeitig erinnert die Erklärung an die Rechte Israels wie des palästinensischen Volkes. Die Kirchengemeinden werden aufgerufen, weiter im Gebet, mit Mahnwachen und gewaltfreien Protesten einen Waffenstillstand zu fordern. In den gestrigen Gottesdiensten wurden wieder auf Anregung der Synode Friedensgebete gehalten und dazu die Glocken geläutet. Mit der dreitägigen Arbeitssitzung absolvierte die Synode ihre konstituierende Tagung, wobei der langjährige Synodalpräses, Professor Helmut Reihlen, wiedergewählt und die 15 synodalen Mitglieder der Kirchenleitung für Berlin-Brandenburg neu gewählt wurden. Außerdem wurde ein landeskirchlicher Umweltbeauftragter, der Treptower Naturwissenschaftler und emeritierter Professor Georg Triebler, berufen. Die Berliner kirchliche Datenschutzverordnung soll auf den Bereich Brandenburg übertragen werden. dpa
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