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Gefühlsdistanz überwinden-betr.: Krieg am Golf

betr.: Krieg am Golf

[...] Wir müssen uns von der Einstellung losmachen, die Krise betreffe uns nicht persönlich und spiele sich im Vorderen Orient ab, in einer Gegend, die uns suspekt erscheint, weil wir sie nicht persönlich kennen. Um uns gegen solch eine Gefühlsdistanz zu wehren, müssen wir uns zwei miteinander verfeindete Armeen mit einer Gesamtstärke von über einer Million Soldaten in unser Land hineinverpflanzt vorstellen. Würden wir nicht alles tun, um einen Krieg zu vermeiden?

Ich finde, daß die Folgen eines Krieges ganz einfach nicht erkannt und bedacht werden. Auch ein schneller Sieg der allierten Truppen wird eine schwere und lange Wiederaufbauphase zur Folge haben, die ständig durch neu aufkommende Grenzstreitigkeiten bezüglich des besiegten Irak verzögert wird. Der Irak ist besiegt, aber seine Hegemoniepolitik wird von einem benachbarten Staat fortgesetzt werden. Das Handelsembargo ist doch nach Zeitungsmeldungen zu urteilen sehr wirkungsvoll und noch lange nicht ausgereizt. Die dadurch für andere Länder entstehenden Schäden sind zu bedenken, bedeuten aber keine grausame und ungewisse Zukunft.

Ich bin 21 Jahre alt und habe vor einem halben Jahr meinen Grundwehrdienst beendet. Wenn heute der Verteidigungsminister zu mir sagte, daß ich die Ehre habe, mein Land in Kuwait zu vertreten — ich würde im vor die Füße spucken und sagen: „Geh du doch, ich vertrete dich hier in Deutschland!“ Dirk Jakobsen, Bad Oldesloe

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