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Solidariätsbesuch in Israel

■ Hochrangige Bonner Regierungsdelegation und SPD-Gruppe in Tel Aviv 250-Millionen-Scheck überreicht/ Bundesregierung verlangt von EG-Partnern Hilfe für Israel

Jerusalem (dpa/ap) — „Schande, Schande, Schande, daß dieses Deutschland den neuen Hitler großgemacht hat.“ — Mit solchen Protestrufen sah sich Hans-Dietrich Genscher gestern, während seiner 24stündigen Goodwill-Tour in Tel Aviv konfrontiert, wo der Außenminister die Einschlagstellen irakischer Scud-Raketen besichtigte. Der Besuch stand im Zeichen anhaltender israelischer Demonstrationen gegen die deutschen Antikriegsproteste der letzten Wochen sowie der jahrelangen Aufrüstung des Irak durch bundesdeutsche Firmen. Mit der Zusage einer am Vortag in Bonn eilig beschlossenen Finanzhilfe in Höhe von 250 Millionen Mark versuchten Genscher und seine Delegation notdürftig, die Emotionen zu glätten und eine weitere Verschlechterung der deutsch-israelischen Beziehungen aufzuhalten. „Wir sind gekommen, damit die Welt weiß, wo wir Deutschen stehen: an der Seite derjenigen Länder, die dabei sind, das Völkerrecht wiederherzustellen, und in besonderer Weise an der Seite Israels“, sagte Genscher. Mit ihm waren Entwicklungsminister Carl-Dieter Spranger (CSU) und CDU-Generalsekretär Volker Rühe nach Israel gekommen. Mit einer SPD-Delegation brach gestern auch Hans-Jochen Vogel zum demonstrativen Solidaritätsbesuch nach Israel auf. Die SPD-Delegation weigerte sich aber, im offiziellen Luftwaffenjet des Außenministers in Tel Aviv zu landen. Unterdessen hat sich die Bundesregierung auch bei ihren EG-Partnern für weitere Finanzhilfen an Israel eingesetzt. Die Rede ist von 300 Millionen Mark aus der Gemeinschaftskasse. Die EG unterstützt aus ihrem Haushalt bereits die von der Krise in besonderem Maße betroffenen Länder Jordanien, Ägypten und die Türkei mit zusammen knapp 1 Milliarde Mark. SEITEN 2 UND 4

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