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L'Chaim fordert: Schluß mit dem Krieg!

■ Hände weg von Israel/ Nahost-Konferenz

Zur Diskussion um Golfkrieg und Friedensbewegung hat L'Chaim, die Organisation jüdischer Lesben und Schwuler in Berlin, Stellung genommen:

[...] Ziel des Krieges ist die Ausbeutung arabischer Ressourcen zugunsten der Industrienationen: die politische und miltärische Kontrolle über die arabische Welt und den Ölpreis. Die Behauptung, der Krieg würde um der »Befreiung Kuwaits willen« geführt, dient als Vorwand. Saddam Husseins Propaganda, es handele sich um die »Befreiung der Palästinenser« ist nicht weniger abstrus. Sie kommt aus dem Munde desjenigen, der die PLO im eigenen Land verfolgt hat, der KurdInnen mit Giftgas ermordet hat und auf bestem Fuß mit deutschen Konzernen steht, die damit bis heute Profit machen. Darauf reagiert die westliche Welt mit Schweigen.

[...] Der Krieg ist nicht notwendig und nicht zu rechtfertigen. Er wird nicht im Namen aller Juden/ Jüdinnen geführt und nicht im Namen aller Israelis. In den USA protestieren jüdische Gruppen gegen den Krieg. In Israel gibt es eine Friedensbewegung, die noch vor zwei Wochen für Frieden demonstriert hat. Jetzt sitzen die AktivistInnen mit Gasmasken zu Hause. Die Aggressivität Husseins dient dazu, die bisherige Politik »der starken Hand« in der Region zu rechtfertigen und alle fortschrittlichen Ansätze zu zerstören.

[...] Deutsche KriegsgegnerInnen andererseits, die Juden und Jüdinnen pauschal für den Krieg verantwortlich machen, betreiben ihrerseits Antisemitismus. Die Friedensbewegung klagt zu Recht deutschen Waffenexport in den Irak an, unterläßt aber zuweilen, gegen die Bedrohung Israels Stellung zu beziehen. Israel gilt vielen Jüdinnen und Juden als einziger Zufluchtsort vor Antisemitismus.

Wir fordern:

—Hände weg von Israel!

—sofortigen Waffenstillstand

—eine internationale »Nahost«- Konferenz, Anerkennung Israels und einen palästinensischen Staat

—Schluß mit dem Krieg!

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