■ KOLUMBIEN: Medellin-Kartell schießt wieder
Bogotá (ap) — Nach dem blutigen Ausgang einer Geiselnahme in Medellin ist der Krieg zwischen der Regierung und der Rauschgiftmafia Kolumbiens am Wochenende wieder voll entbrannt. Das Drogenkartell von Medellin erklärte den seit mehr als sechs Monaten andauernden „Waffenstillstand“ für beendet. Die Regierung versetzte daraufhin am Samstag Militär und Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Auslöser der neuerlichen Konfrontation war eine mißglückte Befreiungsaktion der Polizei, bei der am Freitag die Journalistin Diana Turbay von ihren Entführern erschossen worden war. Auch drei Drogenhändler kamen ums Leben. Nach Ansicht von Beobachtern könnte jetzt der Drogenkrieg wieder ausbrechen, bei dem 1989 und 1990 Hunderte Menschen getötet worden waren. Präsident Gaviria hatte nach seinem Amtsantritt im September einen „Waffenstillstand“ erreicht, indem er zusagte, daß die Drogenhändler, die sich stellten, nicht an die USA ausgeliefert würden. Die Regierung versicherte, an dieser Politik werde sie auch nach der erneuten Kriegserklärung der Drogenmafia festhalten.
USA/UTAH
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