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Interview mit F. Husseini

■ Viele Palästinenser bedauern die Luftangriffe auf Israel PRESSESTIMMEN ZUM GOLFKONFLIKT

Einer der führenden Palästinenservertreter in den besetzten Gebieten, Faisal Husseini, hat sich am Montag in einem Interview der katholischen französischen Zeitung 'La Croix‘ zu den irakischen Raketenangriffen auf Israel geäußert:

„Ich bin nicht glücklich über die Raketen, die auf Tel Aviv niedergehen“, sagte Husseini. „Viele Palästinenser denken wie ich.“ Es sei jedoch unbestreitbar, daß der irakische Präsident Saddam Hussein mit seinem Versprechen, er werde Kuwait räumen, wenn dies der Palästinenserfrage dienlich wäre, das Herz zahlreicher Palästinenser gewonnen habe.

Faisal Husseini sieht in einem baldigen Dialog und einer internationalen Nahostkonferenz unter der Schirmherrschaft der UNO die einzige dauerhafte Lösung des Konflikts. „Alle würden daraus einen Nutzen ziehen. Dieser Krieg, das Blut und das Morden sind sinnlos.“ Angestrebt werden müsse vielmehr ein umfassendes Friedenskonzept für den gesamten Nahen Osten und der Abbau aller Waffen in diesem Gebiet.

Wenn der Krieg sich jedoch in die Länge ziehe, würden schwerwiegende Veränderungen der arabischen Welt und eine politisch unsichere Zeit von fünf bis zehn Jahren die Folge sein. Die USA müßten in diesem Fall Hunderttausende von Soldaten in Nahost stationiert lassen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Doch letztlich würden sie abziehen müssen, „wie in Vietnam“. ('afp‘)

Kritik an den Demonstrationen gegen den Golfkrieg übt die Wirtschaftszeitung 'La Tribune de l'Expansion‘: „Als wäre es nicht schon genug, zum Teil diesen Tyrannen fabriziert zu haben und sich auf die Amerikaner zu verlassen, damit er nicht noch größeren Schaden anrichtet, entlasten die Europäer auch noch ihr Gewissen durch immer mehr Friedensdemonstrationen, vor allem in Deutschland.“ ('afp‘)

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