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Irak läßt Flüchtlinge ausreisen

Amman/Teheran (afp/taz) — Der Irak hat gestern 900 an der Grenze zu Jordanien gestrandete Flüchtlinge in das Nachbarland ausreisen lassen. Dabei handelt es sich nach Angaben von BBC vorwiegend um Jordanier, aber auch Bürger anderer Staaten wie Syriens oder des Sudan. Am Vortag waren dort 80 Tunesier eingetroffen.

Die Flüchtlinge hatten sich eine Woche lang unter miserablen Bedingungen im Grenzgebiet aufgehalten und auf eine Ausreiseerlaubnis gewartet. Die Bagdader Führung hatte zunächst verlangt, daß sie in die Hauptstadt zurückkehren, um sich dort ein Ausreisevisum zu besorgen — angesichts der Benzinknappheit eine unzumutbare Schikane. Nach der Einreise der ersten Flüchtlingsgruppe nach Jordanien warten jetzt noch rund 1.000 weitere auf die Ausreiseerlaubnis.

Drei irakische Familien, eine Gruppe von 36 Personen, sind ebenfalls gestern in den Iran geflohen und haben um Asyl nachgesucht. Die Flüchtlinge wurden in einem Lager des Roten Halbmonds untergebracht. Das Teheraner Außenministerium hatte am Sonntag mitgeteilt, irakische Flüchtlinge bräuchten keine Einreisepapiere. Die Lage im Irak sei nicht normal, und deshalb bräuchten sich die Iraker nicht erst in Bagdad um ein Visum zu bemühen.

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