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Beten für den Krieg

■ Bush proklamiert nationalen Gebetstag in den USA

Washington (taz) — Zum „Tag des Propheten Mohammed, an dem der Heilige Krieg gegen die Ungläubigen begonnen“ habe, erklärte Saddam Hussein den 17. Januar. George Bush steht seinem Erzfeind im heiligen Krieg der Worte nicht nach. Der Konflikt mit dem Irak enthalte „alles, was die Religion verkörpert“, erklärte er letzte Woche, „den Kampf Gut gegen Böse und der menschlichen Würde und Freiheit gegen Tyrannei und Unterdrückung“. „Wir werden gewinnen, weil die AmerikanerInnen mit dem Vertrauen in Gott bewaffnet sind.“ Während die Bomben- und Raketenhagel auf die Geburtsstätte von drei Weltreligionen unvermindert weitergehen, nimmt der Mißbrauch der Religion zur Legitimierung des Krieges immer neue Formen an. Den gestrigen Sonntag erklärte die Bush-Administration zum „nationalen Gebetstag“ für den Frieden „und die Sicherheit der US-Truppen am Golf“. Wieweit der Aufruf befolgt wurde, war bei Redaktionsschluß der taz noch nicht absehbar. Die Kritik an Bush aus Kirchen und Religionsgemeinschaften hat in den letzten Tagen zugenommen. In vielen Gemeinden, die zunächst geschlossen gegen den Krieg waren, ist es — soweit sich unter den Gemeindemitgliedern Anverwandte am Golf stationierter GIs befinden — inzwischen zu heftigen Spannungen gekommen. Bush, der seine Angriffsentscheidung „nach ausführlicher Gewissenserforschung und einem Gebet“ mit dem Prediger Billy Graham am 15. Januar im Schlafzimmer des Weißen Hauses getroffen haben will, wiederholt bei jeder Gelegenheit, der Krieg gegen den Irak sei „gerecht“. Die Kriterien für einen „gerechten Krieg sind nicht erfüllt gewesen“, werfen eine Reihe katholische Bischöfe dem Präsidenten vor. azu

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