: Sächsischer Arbeitskreis „Asyl“ in Dresden gegründet
Dresden — Einen überparteilichen sächsichen Arbeitskreis „Asyl“ haben Vertreter von Ausländerinitiativen, Organisationen, Parteien und Kirche sowie Ausländerbeauftragte aus dem Freistaat am Wochenende in Dresden gegründet.
Er sieht seine Aufgabe, so das Mitglied des vorläufigen Sprecherrates und Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden, Marita Schieferdecker-Adolph, in der Beratung von Flüchtlingen seitens kompetenter Fachleute. Er wolle beim Aufbau örtlicher Initiativen helfen sowie die Öffentlichkeit über die Ursachen von Fluchtbewegungen in der Gegenwart und die Situation von Flüchtlingen informieren. Sachsen erhält monatlich 1.200 bis 1.300 Asylbewerber — die für den Freistaat benannte Quote — zugewiesen. An der sächsischen Grenze zu Polen beziehungsweise zur CSFR sprechen täglich Flüchtlinge vor, die sich als Asylbewerber verstehen, in der Vergangenheit wurden zudem illegale Grenzübertritte festgestellt.
Dringend notwendig mache sich ein solches unabhängiges Forum auch, um landesweit auf Fälle der Verletzung gesetzlicher Regelungen reagieren und bei den entsprechenden Gremien — darunter das Innenministerium — intervenieren zu können, sagte Frau Schieferdecker- Adolph. Sie nannte unter anderem die massive Verletzung des „Flüchtlings“-Artikels 16 des Grundgesetzes an der östlichen EG-Außengrenze, an der zunehmend Abschiebungen von Asylbewerbern praktiziert würden. Eine Intervention vom 11. Januar 1991 beim sächsischen Staatsminister des Innern Dr. Rudolf Krause habe bis heute keine Reaktion erfahren. Der Arbeitskreis Asyl sieht sich eng verbunden mit der in den alten Bundesländern wirkenden Organisation „Pro Asyl“. Er ging aus einer Gründungsinitiative hervor, die sich im Dezember in Dresden konstituiert hatte. adn
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen