: Schnäppchen-Markt
■ Reges Geschäft im Winterschlußverkauf
Düsseldorf (dpa/taz) — Am Tag der Schließung der Transfer-Liste herrschte am Fußballer-Wühltisch hektische Betriebsamkeit. Vor allem drei Klubs zogen und zerrten, vom Konsumwahn gepackt. Nürnberg angelte sich nach Hans Dorfner (von München) mit Dieter Eckstein (Frankfurt) für rund 2,6 Millionen Mark den dicksten Fisch. Kurz vor der „Deadline“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mußte der Club auf den für sie zurückgelegten Marek Lesniak (Leverkusen) verzichten: zu teuer.
Kurz bevor das DFB-Ligasekretariat schloß, fand die Eintracht in Axel Kruse (Hertha BSC Berlin/ca. 1 Million) noch schnell einen Eckstein-Ersatz. Für den Stürmer Kruse, der nach Differenzen mit Trainer Pal Csernai die sofortige Freigabe erhielt, eisten die Berliner Abwehrspieler Andre Winkhold auf Leihbasis bei Borussia Mönchengladbach bis zum Saisonende los. Die besten Transfererlöse seit Saisonbeginn erzielte Meister Bayern München, der seinen Kader rigoros verkleinerte. Rund 7,5 Millionen Mark verbuchte Manager Uli Hoeneß auf der Habenseite für den Verkauf von Ludwig Kögl (VfB Stuttgart), Thomas Kastenmaier (Borussia Mönchengladbach), Hans Dorfner (1. FC Nürnberg) und Radmilo Mihajlovic (Schalke 04). Zur neuen Saison wird dazu Nationalspieler Stefan Reuter für sechs Millionen Mark an Juventus Turin veräußert.
Der 1. FC Köln blieb auf seinen Millionen (15,5) aus dem Transfer Thomas Häßlers zu Juventus Turin dagegen sitzen, wofür Sportdirektor Udo Lattek zunehmend beschimpft wird. Zur Besänftigung soll am Wochenende der Vertrag mit dem ehemaligen DDR-Auswahlspieler Rico Steinmann (Chemnitzer FC) für die Saison 1991/92 perfekt gemacht werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen