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„Transnuklear-Mafia“ auf der Anklagebank

■ Prozeßeröffnung gegen Atommanager in Hanau

Hanau (taz) — Vor der Fünften Wirtschaftsstrafkammer des Hanauer Landgerichts müssen sich seit gestern vier leitende Mitarbeiter der inzwischen aufgelösten hessischen Skandalfirma Transnuklear verantworten. Die Anklageliste gegen die Atomtransportmanager ist lang: Sie sollen „gemeinschaftlich handelnd und fortlaufend“ gegen Bestimmungen des Atom- und Strahlenschutzgesetzes, der Steuer- und Abgabengesetzgebung und des Strafgesetzes verstoßen haben. Insbesondere wirft die Staatsanwaltschaft den Angeklagten vor, radioaktiven Abfall aus Atomkraftwerken entweder nicht oder nicht sachgemäß entsorgt zu haben. So soll in den Jahren 1980 bis 1983 strahlender Müll aus dem AKW Neckarwestheim zu belgischem Abfall umdeklariert und in die Nordsee verklappt worden sein. Mehr als fünf Jahre lang nahm die Firma Entsorgungsaufträge an, obgleich ihr „Entsorgungszentrum“ im belgischen Mol nicht in der Lage war, die AKW-Abfälle zu konditionieren.

Die vierköpfige TN-Mafia schmierte AKW-Mitarbeiter und ließ Schwarzgelder auch in die eigenen Taschen fließen. Die Verantwortlichen bei der Mutterfirma Nukem, bei Degussa und RWE kamen mit einer Geldbuße von 50.000 Mark davon. SEITE 2

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