: Deutsche Soldaten in fremden Uniformen in den Golfkrieg?
■ Verhandlungen über baldigen Einsatz von Giftgasexperten der Bundeswehr/ Einzelheiten des iranischen Vermittlungsvorschlags wurden bekannt/ Teil des Emdener Hafens der NATO unterstellt
Washington (taz) — Deutsche Soldaten sollen möglicherweise die den allierten Streitkräften am Golf von der Bundeswehr zur Verfügung gestellten „Fuchs“-ABC- Spürpanzer bedienen. Sie könnten dabei zur Tarnung in amerikanische oder britische Uniformen gesteckt werden. Entsprechende Erörterungen zwischen Bonn und Washington wurden der taz aus US-Regierungskreisen bestätigt.
Einzelheiten der iranischen „Ideen“ zum Ende des Golfkriegs verbreiteten inzwischen nach der Reise des kuwaitischen Exil-Außenministers kuwaitische Quellen in London und Washington. Danach sollen simultan die irakischen Truppen aus Kuwait und die der Alliierten aus Saudi-Arabien abgezogen und danach eine islamische Friedenstruppe als „Puffer“ an der Grenze aufgestellt werden. Ein Rat aus islamischen Persönlichkeiten soll eine Lösung der Streitigkeiten finden, ein „islamischer Fundus“ die Kriegsschäden bezahlen und ein regionaler Gewaltverzichtsvertrag schließlich den Frieden sichern.
Gestern hat die Bundesrepublik freiwillig einen Teil ihrer Souveränität aufgegeben: Auf Anforderung des Verteidigungsministeriums mußte Niedersachsen die Hoheit über einen Teil des Emdener Hafens, über den Golf-Nachschub verschifft wird, der Nato abtreten. SEITE 4
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