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Unbehagen

■ Betr: „Wedemeier gegen Rüstungsexporte“, taz vom 17.1.

Sehr geehrter Herr Wedemeier! Sie haben den Tag des Kriegsbeginns der internationalen Allianz gegen den Irak vor Bremer Bürgern während einer Kundgebung gesprochen. Anfangs habe ich mich gefreut, daß sie als jemand, der an verantwortlicher Position steht, deutlich Stellung gegen den Krieg bezieht. Nachträglich ergreift mich zunehmend Unbehagen. Mir wird immer deutlicher, wie sehr wir Deutschen nicht nur in den Krieg über Rüstungsaufträge und Börsengewinner miteinbezogen, sondern auch offensichtlich Nutznießer sind. Wir in Bremen ziehen Profite aus dem zynischer Weise nur“bombastisch“zu bezeichneden Geschäft der Bremer Lagerhaus Gesellschaft und in Bremen ansässiger Rüstungsfirmen. Sollten sie ernsthaft gegen diesen Krieg sein, so lassen Sie es nicht bei Worten. Setzen Sie Ihr ganzes politisches Gewicht ein, um weitere Kriegstransporte über bremische Häfen zu verhindern. Stellen Sie die Gewinne von bremischen Firmen fest,die am Krieg im Irak begründet sind, was zumindest bei Senatseigenen oder mit Beteiligung des Senats laufenden Firmen möglich ist. Setzen sie sich dafür ein, daß diese Gewinne ohne irgendwelche Abzüge für Wiederaufbaumaßnahmen im Irak oder anderen kriegsbetroffenen Regionen oder Friedensforschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Streichen sie alle Subventionen für in Bremen ansässige Firmen mit Rüstungsproduktion. Subventionieren Sie Rüstungskonversion. In Ihren Eigenschaften als Bürgermeister und Aufsichtsratmitglied in Bremer Firmen sollten Ihnen Einflußnahme bzw. Ingangsetzen von entsprechenden Diskussionsprozessen möglich sein. Damit erst stünden Sie wirklich und redlich an der Spitze all derer, die in den letzten Wochen gegen den Krieg demonstrieren. Ulrike Glingener & Stefan Kunold

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