piwik no script img

Galinski gegen Waffenruhe am Golf

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, hat sich gegen einen Waffenstillstand am Golf und eine Nahost-Konferenz ausgesprochen. Ein sofortiger Abschluß der Kampfhandlungen bringe keinen wirklichen Frieden, sagte Galinsiki bei einem Friedensgottesdienst in der Synagoge Rykestraße. »Wer den Frieden will, kann nicht nach Waffenstillstand verlangen, solange sich in den Händen des Aggressors 90 Prozent seiner chemischen und biologischen Munition befinden.« Einen wirklichen Frieden kann man nur erreichen, sagte Galinski, wenn man den Störenfried unschädlich macht und ihn der Fähigkeit entledigt, erneut zuzuschlagen. Mit deutlichem Hinweis auf die Friedensbewegung betonte er, daß der Weg zum Frieden im Nahen Osten nicht über Kompromisse führe.

Auch eine Nahost-Konferenz lehnte Galinsiki ab. Es müsse gefragt werden, warum der Urheber des Krieges die Friedensangebote der UNO monatelang ausschlug. Dem Frieden wenig dienlich sei es auch, im Rahmen eines Nahost-Paketes die irakische Besetzung Kuwaits an die Lösung des Palästinenserproblems zu knüpfen und somit der Erpressung Iraks nachzugeben. Es wäre Israel auch nicht zuzumuten, sich an einen Tisch mit der PLO zu setzen, die das Recht des jüdischen Staates auf Existenz bestreitet und die an der Seite des irakischen Diktators stehe.

Mit großem Nachdruck forderte Galinski von der Bundesregierung eine klarere Solidarität gegenüber Israel. Besonders Berlin, als frühere Kommandozentrale der nationalsozialistischen Judenvernichtung, müßte jetzt Solidarität zeigen. Galinski warb um die »konkrete und uneingeschränkte Hilfe und Unterstützung für Israel« und für einen Konsens in der Feststellung, daß ein Frieden, dem der jüdische Staat auf kurz oder lang geopfert werden soll, kein Frieden ist. Die Forderung »Frieden für Israel« muß auch die Friedensbewegung beherzigen, wenn sie glaubwürdig bleiben will, sagte Galinski. Den alliierten Armeen dankte er, denn sie »kämpfen auch für das Überleben von Israel«. Heute fährt Galinski nach Israel. aku

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen