: Das soll eine/r verstehen?
Das Bild vom häßlichen Deutschen findet sich dieser Tage in Kommentaren fast aller Medien wieder. Adolf Hitler wäre ohne die massive Unterstützung der Wirtschaft nie in der Lage gewesen, den Zweiten Weltkrieg vom Zaun zu brechen und Saddam Hussein nie zu dieser Machtfülle gekommen, durch die er den Krieg am Golf entzünden konnte und 1988 Tausende von kurdischen Menschen im Irak dem Giftgas made in Germany zum Opfer fielen.
Die Fernsehmagazine „Report“ und „Monitor“ berichten seit vielen Jahren über Rüstungsexporte in den Irak und deren Moderatoren Franz Alt und Klaus Bednarz wurden als linke Spinner abgetan. Ich jedenfalls kann die heuchlerische Empörung vieler PolitikerInnen nicht mehr ernst nehmen! Wer nun der Lieferung von Abwehrraketen nach Israel zustimmt, der verschweigt die jahrelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch den Staat Israel. Ohne Folgen von der UNO befürchten zu müssen, wurden deren Resolutionen von Shamir und Co. ignoriert. Ich habe hier noch die mahnenden Worte der israelitischen Anwältin Felicita Langer auf der bundesweiten Friedensdemo am 26.1.91 in Bonn in den Ohren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen als Kriegsknechte abgestempelt und heute soll die große Antikriegsbewegung in der BRD Drückebergerei sein? Das soll eine/r verstehen? Im Zeitalter der Massenvernichtungswaffen kann es keinen gerechten Krieg geben. Hier stehen zudem die Ehrgefühle und Überlebensängste zweier politischer Führer im Vordergrund. Wer sich als Soldat diesem unsinnigen Massenmord entzieht, der hat meine volle Zustimmung! Jochen Dürr, Schwäbisch-Hall
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen