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Diplomatiekarussell

■ Treffen von Sharif, Faisal und Welajati in Genf

Genf/Kairo (afp) — Regierungsvertreter arabischer und islamischer Staaten haben am Mittwoch ihre diplomatischen Aktivitäten im Hinblick auf eine Beendigung des Golfkrieges fortgesetzt. In Genf trafen die Außenminister Irans und Saudi-Arabiens, Ali Akbar Welajati und Prinz Saud el Faisal, sowie der pakistanische Mininisterpräsident Nawaz Sharif ein. Sharif hatte sich zuvor in der marokkanischen Hauptstadt Rabat mit König Hassan II. über einen pakistanischen Sechs-Punkte-Plan zur Beilegung der Feindseligkeiten am Golf unterhalten. Die saudische UN-Botschaft in Genf bewahrte Schweigen über den Besuch von Außenminister Faisal. Es wurde nicht ausgeschlossen, daß er mit Sharif zusammentrifft, der im selben Hotel abgestiegen ist. Welajati kam von der Außenministertagung der Blockfreien in Belgrad.

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo trafen derweil der türkische Außenminister Ahmed Kurtcebe Alptemocin und der libysche Revolutionsführer Muammar el-Gaddafi ein.

Gaddafi sollte gleich nach seiner Ankunft vom ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak empfangen werden. Die beiden Staatschefs waren zum letzten Mal am 3. Januar auf dem Vierergipfel in Misurata (Libyen) zusammengetroffen. Damals waren noch Syriens Präsident Hafis el-Assad und Omar el- Beschir anwesend. Alptemocin hielt sich zu einem zweitägigen Besuch in der ägyptischen Hauptstadt auf. Er traf nach seiner Ankunft am Vormittag mit seinem ägyptischen Kollegen Esmat Abdel Meguid zusammen. König Hassan II. von Marokko will nach den Worten des stellvertretenden irakischen Ministerpräsidenten Saadun Hammadi über einen Abzug seiner Truppen aus Saudi-Arabien nachdenken. Wie Hammadi am Mittwoch in Rabat erklärte, hatte er Hassan bei einem Gespräch am Vorabend aufgefordert, die marokkanischen Truppen aus Saudi-Arabien abzuziehen, da es keinen Grund für ihre Anwesenheit gebe. Saudi-Arabien sei nicht bedroht, die 1.300 marokkanischen Soldaten stellten nur eine Unterstützung für die Feinde Iraks dar.

König Hassan, der als einer der ersten aus den arabischen Ländern Truppen nach Saudi-Arabien entsandte, hat immer mehr Schwierigkeiten, seiner proirakisch eingestellten Bevölkerung diese Entscheidung begreiflich zu machen.

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