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Asylanten klagen

■ Nach Hungerstreik reagierte Burger Landratsamt

Magdeburg. Erst durch einen Hungerstreik konnten 15 Asylsuchende im Kreis Burg bei Magdeburg das Landratsamt zu Verhandlungen über die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen bringen. Die Flüchtlinge aus Rumänien und der Türkei sind in einem ehemaligen Lager der Gesellschaft für Sport und Technik untergebracht. Sie klagen insbesondere über schlechte hygienische Bedingungen im Lager und über das Essen. Die Mahlzeiten werden in der Küche des Kreiskrankenhauses zubereitet. Auf religiöse Essensgewohnheiten der zum Teil moslemischen Flüchtlinge werde dabei keinerlei Rücksicht genommen, klagten drei Asylsuchende in mehreren Briefen an das Landratsamt. Sie forderten die Auszahlung ihrer gesamten Sozialhilfe in bar und die Möglichkeit, ihre Mahlzeiten im Lager selbst zubereiten zu können. Bislang erhalten sie nur 120 Mark in bar, den Rest von 280 Mark in Warengutscheinen. Das Landratsamt in Burg reagierte auf die Forderungen nicht. Erst als die Flüchtlinge bereits eine Woche die Nahrung verweigerten, erklärte sich die Behörde zu Verhandlungen bereit. Die Asylsuchenden haben daraufhin ihren Hungerstreik vorerst ausgesetzt. „Wenn sich das Landratsamt in Verhandlungen weiter so unbeweglich zeigt wie bisher, setzen wir ihn fort“, sagte einer ihrer Sprecher. bl

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