: Wir können nicht mehr tanzen
■ Betr.: Frauen weltweit
Frauen in Israel erleiden Todesängste. Amerikanische Frauen bangen in schlaflosen Nächten um das Leben ihrer Männer. Frauen und Kinder in Saudi-Arabien müssen mitansehen, wie ihre Lebensgrundlagen zerstört werden. Menschen in aller Welt leiden unter dem wahnsinnigen Krieg am Golf. Vergessen wir nicht die Frauen im Irak! Ihnen ist der folgende Text gewidmet:
Wir, deutsche Frauen,
lieben den arabischen Tanz.
Aber, Schwestern im Irak,
wir können nicht mehr tanzen.
Ihr Frauen in Basram,
wir denken an eure Qual
in diesem Moment,
langsam erstickend,
haltet ihr eure sterbenden Kinder im Arm,
ihr Schwestern im Irak,
die ihr in den Kellern gebären müßt
im Dreck, verlassen,
in diesem Moment,
ihr Frauen in Bagdad,
die ihr kein Wasser habt,
um euch und eure Kinder zu waschen,
die ihr bald dahinsiechen werdet
an Krankheiten,
falls euch die Bombe verfehlt,
ihr Frauen in Kuwait,
die ihr zähneklappernd
die Schreie der Mütter und Kinder hört,
die es nicht mehr in den Bunker geschafft haben
und lebendigen Leibes verbrennen,
oder von Bomben verstümmelt
ohne jede medizinische Hilfe
sich quälen müssen mit dem
langsamen Sterben an ihren Wunden,
Schwestern im Irak und auch in
Israel:
mitansehen müssen wie
die Kinder leiden,
das ist das Schlimmste am Krieg.
Ihr Frauen Arabiens
und auch im Osten der Türkei,
hier berichtet man kaum
von eurer Not,
aber wir sehen sie vor unseren Augen
und leiden mit.
Schwestern im Irak,
wir sind Frauen des Westens
und wir schämen uns so
für die, die euch dies antun.
Arabische Schwestern,
wir lieben euren Tanz,
doch jetzt können wir nicht mehr tanzen.
D.Bader, H.Balcarek, G.Gerken, B.Mühlig-Henne, H.Popović, H.Scherer, B.Schneider, A.Schulte, H.Stieglitz- Schmidt, J.Urbigkeit-Kaiser, C.Wenzlitschke, L.Will, Teilnehmerinnen von Bauchtanzkursen der VHS Gießen
sowie Ya Salaam
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