piwik no script img

Steuerboykott gegen den Krieg

Hannover (ap) — Aus Protest gegen den Krieg am Golf haben etwa 20 Unternehmen in Hannover ihre Steuern gekürzt. Wie die Oberfinanzdirektion gestern mitteilte, zahlen sie nur noch 80 Prozent ihrer Steuerschuld. Der niedersächsische Finanzminister Hinrich Swieter äußerte Verständnis für die politischen Motive des Boykotts.

Sein Sprecher erklärte, daß die rot-grüne Landesregierung für die sofortige Beendigung des Krieges eintritt. Allerdings sehe die demokratische Rechtsordnung einen Steuerboybott nicht vor. Deshalb würden die Unternehmen zunächst gemahnt, dann werde zwangsvollstreckt. Da es sich dabei um Bundesgesetze handele, könne das Land nur den Zeitpunkt der Mahnung um vier bis sechs Wochen verschieben. Vor einem Finanzamt in Hannover setzten Mitglieder kirchlicher Gruppen am Donnerstag ihre Mahnwache gegen Steuererhöhungen für den Krieg fort. Die Behörde teilte mit, sie werde nicht ihr Hausrecht gebrauchen, sondern die Demonstranten dulden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen