: Umweltsponsoring zur Imagepflege
■ Commerzbank lädt zum Öko-Praktikum
Auch in der Wirtschaft hat sich zunehmend die Erkenntnis durchgesetzt, daß Engagement für die Umwelt sich durchaus bezahlt machen kann. Krankenkassen, Chemiekonzerne und neuerdings auch Banken rühren kräftig die Werbetrommel. Nicht immer geht es dabei um schnelle Gewinne: auch Prestige spielt eine große Rolle.
Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr eine neue Form des Umweltsponsoring ausgetüftelt. Unter dem Motto „Praktikum für die Umwelt“ bietet sie AbiturientInnen und StudentInnen die Möglichkeit, in Nationalparks von den Alpen bis zum Wattenmeer ein Praktikum abzuleisten. InteressentInnen können drei bis neun Monate absolvieren. Die Kosten für die Unterbringung und ein monatliches Gehalt in Höhe von 850 Mark übernimmt die Bank. Inhalte des Praktikums bestimmen die Naturschutzverbände an den Einsatzorten. Und die übernehmen auch Auswahl, Ausbildung und Betreuung der PraktikantInnen. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 25 Plätze zur Ausschreibung. Auch ostdeutsche Nationalparks bekunden ein starkes Interesse an dieser Aktion und haben in diesem Jahr einen größeren PraktikantInnen- Bedarf angemeldet. Erstmals sind auch Stellen auf Neuwerk und Scharnhörn zu besetzen.
Dabei werden für die unterschiedlichen Einsatzorte auch die unterschiedlichsten Qualifikationen erwartet. Die Palette reicht dabei von pädagogischen Vorkenntnissen, um Kindergruppen durch die Umwelt zu führen, bis zum abgeschlossenen Biologiestudium für Laboraufgaben. Es kann aber natürlich auch vorkommen, daß PraktikantInnen herangezogen werden, um Wege zu befestigen oder ähnliches.
Die Praktika beginnen im April mit einer Einführungstagung und enden spätestens im Dezember. Wer also ein Grundinteresse an Ökologie, außerdem noch Zeit und Lust hat, und wem das Konzept der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Naturschutzverbänden keine Bauchschmerzen bereitet, der kann unter folgender Anschrift die Bewerbungsunterlagen anfordern: Commerzbank AG, Christine Krahl, ZVK Postfach 100505, 6000 Frankfurt am Main 1
(Einsendeschluß ist der 25. Februar 1991.) Volker Kölling
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