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Niemand will Delmenhorsts Müll

■ Bezirksregierung will Nachbargemeinden zwingen, Delmenhorster Abfall zu deponieren

Der Stadt Delmenhorst droht der Müllkollaps. Anfang Juli wird die bisher gemeinsam mit dem Landkreis Oldenburg betriebene Deponie in Bargloy voll sein. Der Bau einer neuen Deponie für Oldenburg und Delmenhorst steht noch in den Sternen. Bis 1995 wird sie mit Sicherheit nicht fertiggestellt sein. Während die Landkreisverwaltung von Oldenburg für diese Übergangszeit einen sogenannten Andienungs- Vertrag mit dem benachbarten Kreis Vechta schließen konnte, fand die Stadt Delmenhorst bisher keinen Partner.

Die Bezirksregierung Weser- Ems in Oldenburg bereitet jetzt eine Anordnung vor, nach der der Abfall der Stadt ein Jahr lang auf Deponien in der Umgebung verteilt werden soll. Von August 1992 an soll das Ziel der Delmenhorster Müllwagen die Deponie Dörpen im Emsland sein. Die muß allerdings zuvor noch ausgebaut werden, und das wird bis zu dem vorgesehenen Termin nicht gelingen. Auch für diesen Fall hat die Bezirksregierung vorgesorgt; Delmenhorst soll dann die Deponie in der Grafschaft Bentheim nutzen. „Freiwillig werden wir dazu niemals bereits sein, jede Kommune ist für die Beseitigung ihres Mülls selbst zuständig“, meint dazu der Leiter des Grafschafter Bauamtes, Berthold Kleve. Auch die Emsländer sehen ihre Pläne, die Müllmengen zu reduzieren, durch die Bezirksregierung gefährdet.

Die Bezirksregierung zeigt sich davon nicht beeindruckt. Zwar hat sie den Landkreisen zugesichert, „die Planung noch einmal zu überarbeiten“, doch Kleve geht davon aus, „daß diese Überarbeitung zu unserem Nachteil ausgeht.“ dpa

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