„Modernes“ will in die „Markthalle“

■ Angebot: Veranstaltungssaal, Service-Angebote und Medienzentrum unter einem Dach

Für die „Markthalle“, das ehemalige Zentralbad im Richtweg, gibt es ein neues Modell: Der Frankfurter Investor hat dem Neustädter Kulturzentrum „Modernes“ ein umfassendes Nutzungsangebot gemacht. „Wir prüfen den Vorschlag ernsthaft, obwohl die finanziellen Forderungen bisher noch zu hoch sind“, bestätigt „Modernes“-Geschäftsführer Heiner Hellmann. Er findet die bisherige Markthalle einen „sehr attraktiven Ort“ und will, was das Finanzielle angeht, dem Frankfurter Markthallen-Besitzer noch in dieser Woche ein Gegenangebot machen.

Die „Modernes“-Geschäftsführer Hellmann und Woltersdorf wollen von den insgesamt rund 6.000 Quadratmetern Geschäftsfläche in der „Markthalle“ das obere Stockwerk mieten. Im hinteren Bereich soll dann ein großer Veranstaltungssaal entstehen, in dem auch die Diskos stattfinden können, von denen nach Klagen der Nachbarschaft am heutigen Standort in der Neustadt nur noch eine pro Woche angeboten werden darf.

Damit die Räume auch tagsüber frequentiert werden, stellen sich die „Modernes“-Macher ein großes Cafe, die Ansiedlung von Konzertveranstaltern, Konzertkasse, Kleinanzeigenannahme für Bremer Zeitungen, Ausleih von Lautsprecheranlagen, eine Musikschule und ähnliche, einem Kulturzentrum verwandte Angebote vor. Drumherum könnten sich Restaurants, Büros und die „alternative“ Bremer Medienszene ansiedeln; „ich kann mir auch vorstellen, daß dort die taz mit einzieht“, sagt Hellmann.

Bislang wartet das „Modernes“ auch noch auf das vom Kultursenator versprochene Angebot, ins ehemalige Betriebsratsgebäude auf dem AG-Weser-Gelände umzuziehen. „Da gibt es aber noch immer keine Entscheidung“, sagt Hellmann, „außerdem wäre die Lage der Markthalle für uns ideal — direkt neben dem Viertel, aber doch nicht mitten drin.“ Probleme mit den Nachbarn wegen des Lärms nach Ende der Veranstaltungen hofft Hellmann, im Richtweg vermeiden zu können. Schließlich würde das „Modernes“ dort über ein Foyer innerhalb des Gebäudes verfügen, das direkt mit dem 400 Plätze großen Parkhaus verbunden ist.

Auch der Frankfurter Markthallen-Besitzer Salomon Korn, der bereits fast 50 Millionen Mark in das bisherige Pleite-Objekt investiert hat, bestätigte Verhandlungen mit der Kulturszene. „Das ist eine von drei Optionen“, sagte er. Und vor zehn Tagen war Korn bereits zu Gast, als Bremens Wirtschaftskapitäne in der Sparkasse zum Thema „Kulturinnovation“ diskutierten. Ase