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Eine vielfach „merkwürdige“ Professur

■ Debatte über Stellenschieberei heute in der Bürgerschaft

Die Bremische Bürgerschaft wird sich heute den Karriereplänen des SPD-Abgeordneten Detlef Griesche widmen: Denn die CDU- Fraktion hat eine „Aktuelle Stunde“ beantragt über die „Merkwürdigkeiten bei der Besetzung der Stelle eines Professors für das Fachgebiet Politikwissenschaften an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung.“

Anlaß für die Debatte ist ein taz-Bericht vom Freitag über die „Merkwürdigkeiten“ in dem Berufungsverfahren, in dem Detlef Griesche einstimmig zum Bewerber Nr.1 gekürt wurde. Größte Merkwürdigkeit: Der Finanzsenator hatte dem „lieben Detlef“ Griesche vor knapp zwei Jahren u.a. geschrieben: „(...) Der Rektor der Hochschule für Öffentliche Verwaltung haut in'n Sack. Nachfolger wird der Genosse Wesche, der gleichzeitig weiter unterrichten wird. Dir biete ich an (das wird durch diese Operation erst möglich), Hochschullehrer an dieser Hochschule zu werden. (...)“

Detlef Griesche soll mitsamt dem SKP-Mitarbeiter Rolf Prigge für die „Senatskommission für das Personalwesen“ eine „Institution für Verwaltungsforschung“ betreiben. Senatsdirektor Dücker: „Wir suchen einen unabhängigen Fachmann, der unsere Probleme in der Verwaltung untersucht. Z. B. die Frage der Gleichberechtigung der Frauen.“ Aus aktuellem Anlaß veröffentlichen wir heute die untenstehende Gastkolumne von Thomas Franke, dem früheren Bremer Bildungssenator. Zudem eröffnen wir eine kleine Rubrik: „Briefe an den Finanzsenator“.

B.D.

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