Rey verhandelt mit Metro

■ Schweizer Omni-Holding in Schwierigkeiten ABT. EINSTÜRZENDE IMPERIEN

Baar (dpa/taz) — Das Handelsunternehmen Metro, Baar bei Zürich, verhandelt mit der Omni-Holding des Schweizer Finanziers Werner K. Rey um die Übernahme des Unternehmens. Wie es in einer Mitteilung der Metro hieß, habe man der in Schwierigkeiten steckenden Finanzgesellschaft zunächst einmal einen Bereitstellungskredit eingeräumt.

Die Metro-Gruppe des eingebürgerten Schweizers Otto Beisheim ist mit ihrem Umsatz von rund 35 Milliarden DM die bedeutendste bundesdeutsche Warenhauskette. Die 'Neue Zürcher Zeitung‘, der seit Jahren eine herzhafte Feindschaft mit Rey nachgesagt wird, hatte letzte Woche von dubiosen Transaktionen berichtet, die zur Erhöhung des Buchwertes von Rey-Firmen dienen sollten.

Rey dürfte es damit ähnlich gehen wie schon zuvor Finanzjongleuren wie Donald Trump oder dem Australier Alan Bond: Auf Kredit zusammengekaufte Firmenimperien sind in Zeiten hoher Zinsen kaum lange zu halten — und das Geld ist nun schon bald zwei Jahre sehr teuer.

Zu Reys Firmenimperium gehören neben Adia als dem zweitgrößten Zeitarbeitsunternehmen der Welt unter anderem eine 30-Prozent-Beteiligung an dem Maschinenbaukonzern Sulzer, der Jean- Frey-Verlag (u.a. 'Weltwoche‘) und die Harpener-Gruppe in Dortmund, eine einstige Bergbaufirma, die über ausgedehnte Grundstücke verfügt. Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, auch an Sulzer habe er kein unternehmerisches Interesse, sondern wolle die Mehrheit, um an die riesigen Immobilienwerte vor allem am Sulzer-Stammsitz in Winterthur zu kommen.

Dem jetzt 47jährige Rey gelang es 1977, sich die Mehrheit am Schuhhersteller Bally zu sichern. Er verkaufte die Firma mit massivem Gewinn (angeblich 70 Millionen Franken) an den Maschinenbaukonzern Oerlikon-Bührle. Das Geld investierte er mit Erfolg in britischen Immobilien.

Es folgten Jahre mit ständig wechselnden Engagements, Erfolgen und Mißerfolgen und hektischen Firmenaufkäufen und -verkäufen. Die 1986 gegründete Omni-Holding hatte bereits ein Eigenkapital von 769 Millionen Franken. Auf etwa 1,5 Milliarden Franken wurde damals das Vermögen des Selfmade-Mannes geschätzt.