piwik no script img

Bush hält den sowjetischen Plan für nicht ausreichend

■ Hoffnungen auf Kriegsende gedämpft/ Bessmertnych: Plan richtet sich an den Irak, nicht an die USA/ Iranischer Außenminister Velayati in Bonn: Irak zum bedingungslosen Rückzug aus Kuwait bereit

Berlin (taz) — US-Präsident Bush hat gestern die weltweiten Hoffnungen auf ein Kriegsende erheblich gedämpft und den sowjetischen Friedensplan als nicht ausreichend bezeichnet. Eine irakische Antwort lag bis dahin noch nicht vor. Bush sagte am Dienstag vor Kongreßmitgliedern, die Vorschläge blieben beträchtlich hinter dem zurück, was notwendig wäre. Dennoch werde er der Bitte Gorbatschows nachkommen und die Initiative vertraulich behandeln, damit sie gründlich geprüft werden könne. Im Gegensatz zu den USA begrüßten die EG-Außenminister in einer gemeinsamen Erklärung die Moskauer Initiative. Nach sowjetischen Angaben gehört ein Ende der irakischen Angriffe gegen Israel zu den Bedingungen, die Moskau an eine Einstellung des Krieges geknüpft hat. In einer Reaktion auf die Äußerungen Bushs wies Außenminister Bessmertnych darauf hin, daß der Plan nicht an die USA, sondern an den Irak adressiert sei. Noch in der Nacht wollte in New York der Weltsicherheitsrat beraten. In Bonn hatte der iranische Außenminister Velayati gestern erklärt, Irak sei zu einem bedingungslosen Rückzug aus Kuwait bereit. Außerdem erläuterte er, daß der Iran ein Nachkriegssicherheitssystem auf das Golfgebiet beschränken möchte und nun auch bereit sei, mit den USA Kontakt aufzunehmen. SEITEN 3, 4 UND 5

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen