„Heiko“ stellte Konkursantrag

■ Ostkaufhäuser verkaufen den beliebten Füller nicht mehr

Wernigerode. Die in der ehemaligen DDR in fast jeder Federtasche der ABC-Schützen vorhandenen „Heiko“-Füller wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Der früher konkurrenzlose Wernigeröder Produzent der Schreibgeräte hat Konkurs angemeldet. Die Belegschaft der „Heiko Schreib- und Zeichengeräte GmbH“ wurde am Dienstag darüber informiert. Das Unternehmen hat 2,8 Millionen Mark Schulden. Während monatlich allein 500.000 Mark Lohnkosten anfallen, wurden zuletzt im selben Zeitraum nur noch 200.000 Mark erwirtschaftet.

Geschäftsführer Karl-Heinz Duhme nannte als Ursachen für den Niedergang des Unternehmens die Zahlungsprobleme osteuropäischer Kunden sowie die Auflage führender Westunternehmen an Kaufhäuser in den neuen Bundesländern, „Heiko“- Produkte nicht zu handeln. Einen Lichtblick für vielleicht 80 Arbeitnehmer sieht Duhme darin, möglicherweise den Werkzeugbau oder die Fremdproduktion für andere Unternehmen aus der Konkursmasse herauszuführen und selbständig zu machen. Der von der Treuhandanstalt eingesetzte Sequestor Wolfgang Eichel wird das vorhandene Vermögen nun überprüfen und sichern. Der Rechtsanwalt aus Seesen erklärte den Arbeitnehmern das weitere Vorgehen. Wird dem Konkursantrag durch den zuständigen Richter am Kreisgericht Magdeburg stattgegeben, werden die Vermögenswerte verkauft, um daraus die Verbindlichkeiten zu begleichen und Sozialpläne zu finanzieren.

Belegschaftsvertreter Rüdiger Zimmermann forderte, die bevorstehende Entlassung der letzten 294 von ursprünglich 540 Mitarbeitern so sozial verträglich zu gestalten. adn