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Anwohner fühlen sich ausgenutzt

■ Drobs-Anwohner fordern Dezentralisierung der Drogenzentren

Sozialsenatorin Sabine Uhl hatte gestern einen schweren Stand, als die AnwohnerInnen der Drogenberatungsstelle (Drobs) in der Bauernstraße die offizielle Drogenpolitik kritisierten. Das Gespräch war anberaumt worden, nachdem die Gesundheitssenatorin erfolglos versucht hatte, die Drobs gegen den Willen der AnwohnerInnen zu erweitern.

Die in der Initiative vertretenen AnwohnerInnen von Bauern-, Kreftingstraße und Steinernem Kreuz im Ostertor bezweifelten, daß die Dezentrlisierung der Drogenarbeit konsequent betrieben werde. Bisher würden lediglich in Gröpelingen und Bremen-Nord neue Beratungsstellen aufgebaut. Tatsächlich habe der Senat versucht, die Drobs in der Bauernstraße weiter auszubauen. Gesundheitssenatorin Vera Rüdiger hatte versucht, das Nachbarhaus der Drobs in der Bauernstraße anzumieten, um dort neue Räume für die medizinische Ambulanz der Drobs zu schaffen. Der Vermieter hatte sich schließlich geweigert, sein Haus zu diesem zweck zu vermieten. In der Bauernstraße existiere das bisher einzige Drogencafe in Bremen, bemängelten die AnwohnerInnen. Die Einrichtung weiterer Cafes für Drogenabhängige plane der Senat zur Zeit nicht. Dadurch verschärfe sich die Situation im Ostertor immer mehr. „Wir können hier teilweise nicht mehr normal leben“, sagte ein Anwohner. „Die Kinder finden den Stoff in ihren Fahrradlenkern, wenn sie wegfahren wollen und können manchmal nicht aus der Haustüre, weil die Abhängigen davor ihr Süppchen kochen.“

In Zukunft wollen die AnwohnerInnen angehört und beteiligt werden, wenn eine Veränderung wie die Ausweitung der Drobs anstehe.

Sabine Uhl bekannte sich zum Ansatz der dezentralen Drogenpolitik, räumte aber ein, daß es nur langsame Fortschritte geben können. In den betroffenen Stadtteilen sei es schwierig, gegen den Willen der BewohnerInnen Beratungsstellen einzurichten.

Zwischen der AnwohnerInnen-Initiative und den anwesenden Mitarbeitern der Drobs gab es zu nächst einige Spannungen. Im Verlauf des Gespräches sagten AnwohnerInnen jedoch, daß sie nur die Ausweitung der Drobs für falsch hielten, aber grundsätzlich nichts gegen die bestehende Einrichtung hätten. Initiativen-Mitglied Bodo Bielinski: „Wir akzeptieren die Drobs, aber im Augenblick fühlen wir uns ausgenutzt.“ och

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