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Golfkrieg: große Bremer Sprachlosigkeit

■ Keine spontanen Aktionen gegen die Fortsetzung des Krieges / Erste Kundgebung heute nachmittag

Die irakischen Truppen fliehen aus Kuwait so schnell sie können. Aber der Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen den Irak geht in unveränderter Härte weiter. Die Nachrichten, die sich gestern stündlich überschlugen, hat scheinbar auch den BremerInnen der Atem stocken lassen. Keine SchülerInnen gingen zum spontanen Protest auf die Straße und auch der kurzfristiger Aufruf des Golf-Plenums, sich abends um 18 Uhr auf dem Marktplatz zu versammeln, blieb folgenlos. Nur die Mahnwache saß wie an jedem Tag seit dem 17. Januar um ihr Lagerfeuer. Aber der „Aktionskalender“ an der Info-Wand war leer.

Nur das Friedensforum und der Landesvorstand der Grünen meldeten sich gestern mit Presseerklärungen zum fortdauernden Golfkrieg. Der „Kern des Uno- Mandats“ sei erfüllt, „wer jetzt den Golfkrieg weiterführt und abziehende Truppen bekämpft, handelt nicht nur grausam und volkerrechtswidrig, sondern verfolgt auch eigennützige Kriegsziele“, stellten die Grünen in ihrer Erklärung fest. Sie forderten von der Bundesregierung deshalb ein Zeichen für sofortigen Waffenstillstand, indem sie „sofort ihre Truppen aus der Türkei abzieht“.

Auch Ekkehard Lentz, Sprecher des Friedensforums, forderte „sofortigen Waffenstillstand“. Der Schlüssel zum Ende des Krieges liege jetzt aber in Washington. Trotzdem ruft das Friedensforum heute nachmittag ab 17 Uhr zu Kundgebung und anschließender Demonstration auf den Marktplatz. Die Mahnwache- Frau Bruni Golz, Sadia Ghelala- Schlinke vom Golf-Plenum und einE VertreterIn des DGB werden dabei sprechen.

Für Donnerstag, 19.30 Uhr, haben die Gewerkschaften IG Metall, HBV, GEW, ÖTV und IG-Medien zu einer ersten Auswertung der Erfahrungen friedensbewegter Gewerkschafter in den Betrieben ins DGB-Haus eingeladen. Unter dem Motto „Stoppt den Krieg!“ soll über weitere Aktionen der Gewerkschaften beraten werden. Den bisherigen Aufrufen der Gewerkschafts-Organisationen und Funktionäre waren in den allermeisten Betrieben jedoch nur sehr wenige KollegInnen gefolgt.

Eine Ausnahme von dieser Regel war lediglich der Schulbereich. Dort hatten LehrerInnen sich seit Kriegsbeginn immer wieder den Demonstrationen ihrer SchülerInnen angeschlossen. Am Freitag wollen 30 LehrerInnen aus 20 Schulen erstmals gegen den Krieg streiken. Sie haben sich um 11 Uhr vor dem Werkstor der Deutschen Airbus verabredet.

Innerhalb der GEW wird seit Wochen auch für eine Anzeigenserie in den Bremer Tageszeitungen geworben. Den Aufruf zur Verweigerung des Krieges unter der Überschrift „Wir werden nicht stillhalten“ haben bereits rund 500 der 5.000 Bremer LehrerInnen unterschrieben. 8.000 Mark wurden in den Kollegien für die Veröffentlichung gesammelt.

Der Golfkrieg war in den vergangenen Wochen auch Thema vieler Fachkonferenzen in Bremer Schulen. Bildungssenator Henning Schrf hatte bereits am 17. Januar in einem Rundbrief an alle Bremer Schulen zur Beschäftigung mit dem Krieg im Unterricht aufgerufen. Ase

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