: Bären für Italien
■ Triumph für italienische Filme in Berlin
Berlin (dpa) — Der große Gewinner der 41. Internationalen Filmfestspiele in Berlin heißt Italien. Den Goldenen Bär erhielt der Film Das Haus des Lächelns von Marco Ferreri, eine grotesk-melancholische Komödie mit der schwedischen Schauspielerin Ingrid Thulin über die Bewohner eines Altenheimes, die sich das Recht auf Liebe auch im Alter gegen die Vorurteile ihrer Umwelt erstreiten. Ferreri wurde damit ausdrücklich auch für sein bisheriges Gesamtwerk geehrt.
Der Silberne Bär als „Spezialpreis der Jury“ für den italienischen Film Die Verurteilung von Marco Bellocchio über eine Vergewaltigung im Museum stieß bei der Verkündigung durch die Jury unter Vorsitz von Volker Schlöndorff bei den Journalisten zum Teil auf heftigen Protest. Dieser Preis wurde geteilt und ging ebenfalls nicht unter einhelligem Beifall auch an den sowjetischen Film Der Satan von Viktor Aristow.
Ebenfalls zu gleichen Teilen wurde ein Silberner Bär für die beste Regie an den Italiener Ricky Tognazzi für den Film Ultra über eine Gruppe von Fußball-„Hooligans“ und an Jonathan Demme (USA) für seinen Film Das Schweigen der Lämmer, ein Psychothriller über die Jagd nach einem Massenmörder, verliehen.
Auch der Amerikaner Kevin Costner erhielt einen Silbernen Bären für seinen Indianerfilm Der mit dem Wolf tanzt. Beste Darsteller des Festivals sind die Spanierin Victoria Abril in dem Film Liebende und der farbige Schauspieler Maynard Eziashi in Mr. Johnson (Großbritannien).
Die beiden deutschen Beiträge im Wettbewerb, Erfolg von Franz Seitz und Der Tangospieler von Roland Gräf (DEFA) gingen bei der Hauptjury des Festivals leer aus.
Die „Berlinale“ stand im bedrückenden Schatten des Golfkriegs. Aber Festivalleiter Moritz de Hadeln, hatte trotzig den „Arbeitscharakter“ der Festspiele „auch im Sinne der Völkerverständigung“ betont, und Volker Schlöndorff sah sich gar als Vorsitzender einer „Kriegsjury mit unbekannten Soldaten“, die ihre Pflicht erfülle.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen