Kuwait und Westsahara

■ Vergessen im Golfkrieg: Marokko besetzt Westsahara

Die „Operation Wüstensturm“ hat einen anderen Wüstenkrieg im arabischen Raum vergessen lassen: Seit 15 Jahren hält Marokko mit US-amerikanischer Waffen- und saudi-arabischer Finanzhilfe den größten Teil des Nachbarlandes „Westsahara“ besetzt. Seit ebenfalls 15 Jahren kämpft die sahrauische Befreiungsbewegung „Polisario“ gegen diese Fremdherrschaft an. Und seit August 1990, seit dem irakischen Überfall auf Kuwait, vertagt der UN-Sicherheitsrat das Thema „Westsahara“.

Gestern, am 28. Februar, erinnerten Menschenrechts- und Hilfsorganisationen in ganz Europa an das Schicksal der verhafteten und verschwundenen Sahrauis, von denen 800 namentlich bekannt sind. Die „Gesellschaft der Freunde des Sahrauischen Volkes“ in Bremen hat aus Anlaß dieses Tages mehrere große Werbeflächen der Städtereklame umgestaltet (Friedrich- Ebert-Straße 146, Pfalzburger Straße 52, Lothringerstr. 44). Die Freundschaftsgesellschaft ruft auf den Plakatwänden dazu auf, die Ferien nicht in Marokko zu verbringen, solange der Krieg in der Westsahara andauert. In ihrem Flugblatt heißt es dazu: „Urlaub am Strand, Krieg und Folter im Hinterland“.

Als weiteren praktischen Ausdruck der Solidarität werden in der nächsten Woche Container und ein LKW mit Hilfsgütern den Bremer Hafen in Richtung Algier verlassen. Inhalt:

Maschinen und Werkzeuge im Wert von 160.000 Mark für die Ausbildungszentren in den Flüchtlingslagern. bd