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Warum jubelten die Palästinenser Saddam Hussein zu?

■ Interview mit dem Arafat-Berater Bassam Abu Sharif über die Position der PLO im Golfkrieg/ Die palästinensische Frage steht immer noch im Zentrum aller Probleme des Nahen Ostens/ Saddam Hussein wurde laut Sharif dazu gezwungen, die palästinensischen Forderungen hintanzustellen

Als politischer Berater Yassir Arafats reiste Bassam Abu Sharif mit dem palästinensischen Präsidenten unter anderem in die Golfregion, als die PLO noch versuchte, im Konflikt zwischen Kuwait und Irak als Vermittlerin für eine politische Lösung aufzutreten. Das Gespräch mit Abu Sharif fand am vergangenen Wochenende in Tunis statt.

taz: Können Sie die Begeisterung der palästinensischen Massen für Saddam Hussein erklären?

Abu Sharif: Die palästinensischen Massen sind ungeheuer frustriert. Sie wissen, daß ihre Forderungen berechtigt sind. Und sie fühlen, daß der Westen — der „weiße“ Westen, wenn Sie erlauben — im Grunde glücklich ist, uns, die „Schwarzen“, zu demütigen. Alles andere ist Lüge.

Die Frustration ist offenkundig. Und die Berechtigung der palästinensischen Forderungen ist im Prinzip anerkannt.

Wunderbar. Und? Dennoch wird nichts getan, diese berechtigten Forderungen durchzusetzen.

Kommen wir zur Politik der PLO.

Irak hat Kuwait besetzt, und wir sind gegen jede Besetzung. Wir sind eine Nation, die gegen die Besetzung kämpft. Wir machen allerdings schon einen Unterschied zwischen der Besetzung Palästinas durch Israel und einem langwierigen Konflikt zwischen dem Irak und Kuwait, der damit endete, daß der Irak Kuwait besetzte. Vergleichbar wäre dieser Konflikt mit der syrischen Besetzung Libanons — durchaus mit US-amerikanischer Duldung übrigens.

Gut, wir sind also gegen die Besetzung Kuwaits. Gleichermaßen sind wir aber auch gegen jegliche fremde militärische Intervention in der Region. Deshalb haben wir gefordert, den Konflikt am Verhandlungstisch zu lösen. So wie die Amerikaner uns seit 23 Jahren sagen, wir sollten doch mit den Israelis verhandeln. Dieser Rat der Amerikaner und die sogenannte „Baker-Initiative“ des amerikanischen Außenministers, wo sind denn die gelandet? Bei einem schier endlosen Hin und Her und Her und Hin, wer die Palästinenser am Verhandlungstisch vertreten darf. Wir haben zu allem ja und amen gesagt. Die Israelis haben alles, alles abgelehnt.

Wir wollten über den Irak reden.

Ja, genau das tun wir ja. Dort haben wir einen unnachgiebigen, unerträglich arroganten US-Präsidenten, der eine ganz ungeheure Armada mobilisiert hat, der Irak hat zerstören lassen. Was, stellen Sie sich vor, fühlt ein Araber dem gegenüber, ganz speziell ein Palästinenser? Ich sag's Ihnen ganz ohne Umschweife: Das ist westliche Scheinheiligkeit. Der Westen besteht auf Prinzipien, wann immer diese Prinzipien nützlich sind. Was hat das mit Recht zu tun?

Weshalb jubelten die Palästinenser angesichts irakischer Raketen gegen Tel Aviv? Ist das ein besonderes Heldentum, schließlich hätten auch Palästinenser von diesen Raketen getötet werden können? Oder hätten die Palästinenser vielleicht doch lieber selbst diese Raketen abgeschossen?

Ich habe es ja eben gesagt. Ich persönlich habe nicht gejubelt. Das palästinensische Volk aber ist vor allem frustriert. Und das ist kein Heldentum, wenn die Palästinenser angesichts dieser Raketen gejubelt haben. Das ist die Spitze der Verzweifelung. Absolute Hoffnungslosigkeit. Für uns Palästinenser scheint es nämlich weder Gerechtigkeit noch Völkerrecht noch irgendeine relevante Bedeutung von UN-Resolutionen zu geben. Nichts, nichts und wieder nichts. Und dann kommt da ein Saddam Hussein. Und der zieht die Parallele zwischen der Besetzung Palästinas und der Besetzung Kuwaits. Es war das erste Mal, daß jemand dem israelischen Abzug aus den besetzten Gebieten ganz pragmatisch ein Gegengewicht gesetzt hat.

Wie erklären Sie sich diesen Schritt Saddam Husseins?

Ich denke, daß er so die arabischen Massen mobilisieren wollte. Die palästinensische Frage steht noch immer im Zentrum aller Probleme des Nahen Osten. Und jeder, der versucht Palästina zu befreien, weiß die arabischen Massen hinter sich.

Warum hat er die Forderung fallengelassen?

Ich glaube nicht, daß er die Forderung fallengelassen hat. Dazu wurde er gezwungen. Angesichts der ungheuer massiven Bombardements gegen den Irak, und hier ganz besonders gegen die zivilen Einrichtungen des Landes, haben zu einer Situation geführt, in der Saddam Hussein nur noch die UN-Resolutionen bezüglich Kuwaits akzeptieren konnte und alle anderen Fragen verschieben mußte. Denn auch wenn er keine Bedingungen mehr stellen konnte, so ist doch ganz offenkundig geworden, daß die ganze Region einem Pulverfaß gleicht, wo jede weitere Demütigung durch den Westen wirkt wie ein zündender Funke.

Sind Sie jetzt enttäuscht?

Nein, nein, wir sind geduldig. Wir haben schon so viele Rückschläge einstecken müssen. Sie selbst haben doch unseren Rückzug aus dem Libanon miterlebt. Aus Beirut, dann aus Tripoli im Nordlibanon. Sie haben erlebt, wie wir Syrien verlassen mußten. Davor lag die Vertreibung aus Jordanien. Das waren Niederlagen ganz anderer Größe. Finden Sie uns jetzt am Boden zerstört?

Gab es jemals Diskussionen zwischen der PLO und Saddam Hussein über Menschenrechte, über seinen Umgang mit Minderheiten im Irak? Über die Kurden?

Die PLO hat direkte Beziehungen zu kurdischen Organisationen und zu Organisationen anderer Minderheiten in der arabischen Welt. Denen fühlen wir uns verbunden. Auch wenn wir durchaus nicht gemeinsame Ziele haben, gemeinsam ist uns die Unterdrückung. Aber mit Douglas Hurd zum Beispiel diskutieren wir auch nicht über die britische Unterdrückung Irlands.

Den bejubeln die palästinensischen Massen aber auch nicht.

Unterdrückung haben wir niemals bejubelt. Als Gaddafi Krieg mit dem Tschad führte, da hatten wir Beziehungen zum Tschad und zu Libyen. Und wir konnten vermitteln. Die PLO hat immer ein Interesse an Verhandlungen gehabt — das Interesse, alle anstehenden Konflikte aufzulösen, denn wir wollten, daß die höchstmögliche Aufmerksamkeit und Energie auf unsere Angelegenheit gerichtet wird. Deshalb hat die PLO schon früher zwischen Kuwait und Irak vermittelt. Erfolgreich übrigens. Auch zwischen Nord- und Südjemen wurde vermittelt, zwischen den Vereinigten Emiraten und Saudi-Arabien. Zwischen Oman und den Emiraten, zwischen Syrien und Libanon. Im Sudan, zwischen Khartum und dem Süden. Aus unserem nationalen Interesse haben wir vermittelt und jene verurteilt, die immer wieder Konflikte anzetteln. Wir haben sie beschuldigt, dem Zionismus zu dienen. Denn nur der zieht seine Vorteile aus der permanenten Zerstrittenheit der arabischen Staaten.

Hat die PLO jemals Saddam Hussein kritisiert wegen seines Umgangs mit der irakischen Opposition?

Ich möchte mit einer Gegenfrage antworten: Hat Ihr Helmut Kohl Saddam kritisiert, als der die Kurden vergasen ließ? Oder Ihre Frau Thatcher? Oder Ihr Präsident Bush? Gehen Sie bitte erstmal zu denen, Ihren demokratischen Regierungen. Dann können wir uns wieder darüber unterhalten. Oder wollen Sie etwa Yassir Arafat als einzigen als Jeanne d'Arc des Nahen Osten sehen? Wie verlogen! Und Ihr Genscher! Fährt auf „private“ Reise nach Israel. Er hat die armen Israelis gesehen, von den irakischen Raketen bedroht. Sollte er die Millionen palästinensischen Gefangenen übersehen haben? Keinen Steinwurf entfernt war die palästinensische Bevölkerung, gefangen in ihren eigenen Häusern. Gut. Wir wissen, daß die Deutschen einen Komplex gegenüber Israel, gegenüber den Juden haben. Ein Deutscher würde niemals einen Juden schlagen, und wenn der ihm ins Gesicht gepißt hätte.

Für einen solchen Komplex gäbe es genug Gründe. Aber darum geht es doch jetzt nicht.

Darum geht es sehr wohl. Denn ich will, daß auch die Deutschen sehen, daß unsere Kinder und Jugendlichen erschossen und erschlagen werden. Und das auch ein Deutscher es aussprechen kann: Das ist Unrecht! Denn die Ermordung eines Kindes bleibt die Ermordung eines Kindes.

Ich möchte Sie doch noch einmal fragen: Wie kann eine Organisation, die in der Region vorbildlich in Fragen Demokratie ist, die damit auch wuchert, wie kann diese PLO einen Despoten wie Saddam Hussein unterstützen, der die Opposition in den Straßen Bagdads hängen läßt?

Also ich habe dort noch niemanden hängen sehen. Saddam Hussein gestattet keine Organisationsfreiheit, keine Meinungsfreiheit. Er hat unzählige Anhänger anderer Parteien als der regierenden Baath ins Gefängnis werfen lassen. Er hat Spione hinrichten lassen. Nicht hängen, er hat sie erschießen lassen. Und er hat Angehörige seiner eigenen Partei erschießen lassen.

Als ob das nicht schlimm genug wäre.

Klar, aber wir wollen doch genau sein.

Haben Sie die letzten Berichte von amnesty international über den Irak gelesen? Über den Umgang mit Gefangenen? Und Folter?

Da will ich Ihnen doch gleich mal sagen, wie glücklich ich bin, daß amnesty letztlich auch das palästinensische Volk entdeckt hat. Nein, nein, hören Sie bitte genau zu: Ich diskreditiere amnesty jetzt nicht. Ich habe gesagt, ich bin glücklich. Aber kommen wir zu Ihrer ursprünglichen Frage zurück. Die PLO ist Alliierte des Iraks. Dafür gibt es objektive Grundlagen. Der Irak unterstützt den palästinensischen Befreiungskampf. Die PLO akzeptiert die Unterstützung sehr, sehr vieler Kräfte. Seien es rechte oder linke. Zum Beispiel hat Albanien den Staat Palästina anerkannt. Das weisen wir aber nicht etwa zurück. Oder sollen wir diese Anerkennung zurückweisen, weil zum Beispiel eine kritische, demokratische Öffentlichkeit in Deutschland uns unterstützt in der Kritik, daß Albanien kein demokratischer Staat ist? Der nationale Befreiungskampf ist etwas anderes als der Kampf um demokratische, emanzipatorische Strukturen. Auch in der PLO gibt es verschiedene Tendenzen. Linke, rechte, religiöse und so weiter. Auch in Deutschland gibt es Rechte und Ultrarechte, ja Faschisten, die sogar Saddam Hussein unterstützen. Gehen Sie los und erschießen die?

Die Frage war nicht, ob Sie Saddam Hussein erschießen, sondern ob Sie ihn kritisieren.

Also, wenn es um Palästina geht, dann ist der Irak, dann ist Saddam Hussein unser Verbündeter. Für jeden demokratischen Araber ist es indessen eine ernüchternde Angelegenheit zu sehen, wie die westlichen Regierungen, die ach so viel auf ihre Demokratien geben, wie also diese Regierungen Tausende und Abertausende unschuldige Menschen sterben und leiden lassen, um Emir Jaber zu verteidigen. Fragt da jemand nach Demokratie in Kuwait? Ist das etwa in den Augen von Bush ein Demokrat? Der schickt eine halbe Million Soldaten, ist bereit, daß diese Soldaten für den Emir Jaber sterben. Man muß nicht mal Demokrat sein; das findet jeder Araber seltsam. Und jetzt dieser Krieg, um die Regierung des Emir Jaber wieder in Kuwait einzusetzen.

Das will ich aber lieber gar nicht erst diskutieren, denn ohnehin müssen wir ja konstatieren, daß es in der ganzen arabischen Welt nicht eine einzige demokratische Regierung gibt, außer der palästinensischen.

Das wird eine interessante Probe, wenn Sie einmal ihren Staat haben.

Ja, natürlich. Aber halten wir mal fest: Wir sind demokratisch. Demokratisch gewählt. Vielleicht bin ich schon im nächsten Jahr nicht mehr an dieser Stelle. Als Mitglied der Journalisten- und Schriftstellergewerkschaft bin ich zum Abgeordneten im Nationalrat (Exilparlament der Palästinenser) gewählt worden. Und wenn ich nicht vernünftig arbeite, dann werde ich wohl nicht wiedergewählt. Das ist das demokratische Prinzip. Aber was, das will ich doch zurückfragen, was macht den Unterschied zwischen Saddam und anderen Diktatoren? Ich habe da so eine Idee. Saddam ist nämlich der einzige Diktator hier, der das nationale Einkommen nicht nur in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, sondern dafür genutzt hat, das Land aufzubauen.

Um Villen in der Schweiz zu kaufen, Nummernkonten zu füllen. Saddam hat ungeheure Summen in die Aufrüstung Iraks gesteckt. Ist das vielleicht produktiv? Seine chemischen Waffen...nationaler Aufbau?

Und wenn er drei Villen in Genf hat, vier in Paris und fünf in Wien! Das sind doch Kleinigkeiten, peanuts! Dazu kommen die vielen imposanten Immobilien in aller Welt. Eine Botschaft hier, eine Residenz für den Botschafter dort. Ein Haus für diese oder jene Institution. Und alles ist Staatsbesitz! Den Großteil des nationalen Einkommens hat Saddam Hussein in den Aufbau des Landes gesteckt. Lassen Sie uns jetzt nicht über Zahlen streiten. Schauen Sie jetzt noch einmal nach Kuwait. Denken Sie an Emir Jaber. Der hat nämlich den Löwenanteil eingestrichen und peanuts in sein Land investiert.

Und dann. Woher kommt dieses eklige Image des Arabers in Ihren westlichen Karikaturen? Diese schmierigen, lausigen Bastarde. Und wie sieht seine Frau aus? Natürlich verschleiert. Das ist die Karikatur vom Ölscheich am Roulette-Tisch, der Millionen von Dollar verpraßt. Kommt dieses Bild von Saddam? Nein, denn er spielt kein Roulette. Das sind die Figuren, die der Westen jetzt verteidigt.

Und Saddam hat diesen rassistischen Fratzen eine neue hinzugefügt!

Von allen hiesigen Diktatoren ist Saddam der einzige, der sein eigenes Land gestärkt hat. Und deshalb ist er dem Westen ein Dorn im Auge. Der Irak wird zerstört, weil er zu stark geworden ist. Man will nämlich kein starkes arabisches Land, das dann womöglich sein Umfeld beeinflussen könnte, das womöglich eine Koordination arabischer Politik zuwege bringen könnte. Um die Besetzung Kuwaits, soviel steht fest, geht es bei dem Krieg jedenfalls nicht.

Auch in den westlichen Staaten gibt es massive Kritik an der Zerstörung Iraks.

Ja natürlich. Aber was können diese Kräfte bewirken? Auf welchen Grundlagen kann denn eine kritische Öffentlichkeit überhaupt agieren? Schon allein die Informationspolitik des Westens spricht doch Bände.

Militärische Zensur findet auch im Irak statt.

Ich meine jetzt nicht die Zensur, die es natürlich auch im Westen gibt. Es gibt klare Absprachen, um nicht zu sagen Anweisungen, in welcher Richtung auch Ihre Regierung einen Beitrag zur Desinformationskampagne zu leisten hat. Die deutsche, die britische, die französische, die amerikanische Öffentlichkeit sind komplett fehlinformiert. Die Generäle kontrollieren die öffentliche Meinung. Und sie verschleiern ein ganz schreckliches Verbrechen. Ich sage Ihnen — und wir waren in Bagdad und haben es mit eigenen Augen gesehen — die Hälfte der alliierten Angriffe gegen die irakische Hauptstadt mit ihren mehr als vier Millionen Einwohnern, die Hälfte dieser Angriffe war auf zivile Einrichtungen gerichtet. Und hinter diesem Befehl, zivile Ziele anzugreifen, steckt Kalkül: Saddam hat seine Militärmaschine fest unter Kontrolle. Eine Revolte aus der Armee ist höchst unwahrscheinlich. Wenn man aber die Bevölkerung bombardiert, dann könnte ja die in ihrer Verzweiflung rebellieren. Darauf setzt man. Das ist das Verbrechen dieses Krieges.

Die PLO hat Irak nicht erst seit diesen Bombardements unterstützt.

Sicher. Auch während des Krieges gegen den Iran waren wir Verbündete des Iraks.

Auch damals war Saddam der Aggressor!

Darüber könnten wir stundenlang diskutieren, ich könnte ein Buch darüber schreiben. Beginnt ein Krieg mit dem ersten Soldatenstiefel auf fremdem Territorium? Oder beginnt der Krieg eventuell mit der Mobilisierung von Millionen schiitischer Moslems gegen ein sunnitisches Nachbarland? Zu Beginn jenes Krieges hatte die PLO exzellente Beziehungen zum Iran. Diese Beziehungen haben wir beendet, als uns klar wurde, daß der Iran den Irak erobern will. Genauso waren wir gegen die irakische Besetzung des Irans. Genauso sind wir jetzt gegen die irakische Besetzung Kuwaits.

Da haben Sie allerdings eine ganz schlechte Öffentlichkeitsarbeit gemacht.

Das ist das einzige, was man uns vorhalten kann, daß wir nicht lautstark und offiziell die Besetzung Kuwaits verurteilt haben. Aber wir haben versucht, eine politische Lösung auszuhandeln. Einem Vermittler verbietet sich jede lautstarke Verurteilung der einen oder der anderen Seite ganz entschieden. Nebenbei hätte es aber auch genug Gründe gegeben, die Kuwaitis öffentlich zu verurteilen. Ich selbst war mit Präsident Arafat dort, vor der irakischen Invasion also, und Emir Jaber hat alle nur möglichen Vorschläge einer politischen Lösung abgelehnt. Einfach alles. Und dafür könnte man Kuwait verurteilen.

Der Irak hatte sehr wohl berechtigte Ansprüche an Kuwait. Dieser Krieg, ich muß es noch einmal sagen, hat nicht die Befreiung Kuwaits zum Ziel. Es geht um die Zerstörung Iraks. Und wenn Saddam Hussein auch einen Kapitalfehler begangen hat, so gibt es keine Rechtfertigung und kein Recht, das irakische Volk dermaßen zu bestrafen. Irak liegt in Scherben, und es wird sehr, sehr lange dauern, bis ein Weißer wieder meint, er könne sich in dieser Region sicher fühlen. Das Interview führte Petra Groll

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