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Gründertage im Zeichen der Zeit

■ Zu den Gründertagen im Internationalen Congress Centrum wird am Wochenende großer Ansturm erwartet/ Schwerpunkt: Existenzgründungen im Osten/ Informationen über Fördermittel und unausgeschöpfte Fonds

Berlin. Die diesjährigen Berliner Gründertage stehen im Zeichen von Existenzgründungen im Ostteil der Stadt und dem Umland. Wer's noch nicht weiß: Die Berliner Gründertage gibt es seit sieben Jahren. Sie finden diesmal am kommenden Samstag und Sonntag, den 9. und 10. März, im Internationalen Congress Centrum (ICC) statt. Schwerpunkt sind Existenzgründungen im Osten. Wirtschaftssenator Norbert Meisner (SPD) erhoffte sich gestern von der Veranstaltung einen Beitrag zum schnellen Wirtschaftsaufbau im Ostteil. In West-Berlin steige der Gründerstrom weiter an. Interessenten sollten jedoch nicht auf die auslaufende Berlin-Förderung schauen. Im vereinten Berlin habe es im letzten Jahr 40.000 Gewerbeanmeldungen gegeben. Im Ostteil waren es 23.690, womit dieser mit 17,2 Anmeldungen je 1.000 Einwohner an der Spitze der neuen Länder liege. 44 Prozent erfolgten im Dienstleistungsbereich, doch nehme der Trend zum verarbeitenden Gewerbe deutlich zu. Bei der Bereitstellung von Gewerbeflächen sei der Durchbruch noch nicht geschafft. Er empfehle, den tatsächlichen Eigentümer ausfindig zu machen und sich mit ihm zu arrangieren. So ließen sich die meisten Fälle praktisch lösen, ohne in die juristischen Auseinandersetzungen verstrickt zu werden.

Meisner verwies auf die Förderhilfen für Existenzgründer. Berlin liege bei der Inanspruchname von Hilfe im Mittelfeld der Ostländer. Es gebe noch unausgeschöpfte Fonds. Die ERP-Darlehen (»European Recovery Programm«-Darlehen) und das Eigenkapitalhilfeprogramm sähen besonders günstige Konditionen für den Ostteil vor. Mit der Senatsfinanzverwaltung sei Übereinstimmung erzielt worden, daß die bislang nur für den Westteil geltenden Bürgschaftsgrundsätze auch auf die östlichen Bezirke ausgedehnt würden. Damit würde Unternehmen im Ostteil geholfen, die aufgrund fehlender Sicherheiten große Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme hätten. Die Grundsätze würden auch für die Umgründung alter DDR-Handwerksbetriebe gelten. AMK-Geschäftsführer Manfred Busch bezeichnete die Gründertage im ICC als „Dauerbrenner“. Er rechne mit rund 2.000 Teilnehmern. Das zweitägige Programm decke das gesamte Spektrum der Gründungsproblematik ab. Behandelt werden alle wichtigen Fragen wie Finanzierung, Förderungsmittel, Rechtsfragen, Marktchancen und vor allem das Vermeiden von kostspieligen Fehlern.

Busch meinte, das Konzept der Gründertage sei „kopierbar“. Wegen seines engen regionalen Bezugs könne es von Berlin aus zwar nicht direkt übertragen, wohl aber anderswo nachgeahmt werden. Das Programm wurde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie zusammen mit der IHK und der Handwerkskammer erstellt. dpa

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